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Was sind Beta-2-Sympathomimetika?

Beta-2-Sympathomimetika (Betamimetika, Bronchodilatoren, Beta-2-Agonisten) sind verschreibungspflichtige Wirkstoffe, die an Beta-2-Rezeptoren des sympathischen Nervensystems aktiv werden. Beta-2-Agonisten imitieren die Wirkung von Katecholaminen. Letztere sind hauptsächlich Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Adrenalin.

Vorrangig eignen sich Betamimetika zur Therapie von Asthma bronchiale. Es existieren zwei verschiedene Arten von Beta-2-Sympathomimetika: schnellwirksame (Reliever) und langwirksame (Controller).

Wann werden Beta-2-Sympathomimetika angewendet?

Bronchodilatoren sind indiziert, wenn der Körper die Katecholaminen nicht mit eigenen Ressourcen aktivieren kann. Schnellwirksame Beta-2-Agonisten (Reliever) dienen der Notfallbehandlung von Asthmaanfällen, da ihre Wirkung unmittelbar nach der Anwendung eintritt. Im Gegensatz dazu eignen sich langwirksame Beta-2-Agonisten (Controller) zur Langzeittherapie von Asthmatikern. Controller dienen der Prophylaxe von Asthmaanfällen.

Zudem kommen Beta-2-Agonisten zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Hyperkaliämie zum Einsatz. Ausgewählte Wirkstoffe dieser Gruppe bewähren sich im Bereich der Behandlung von Schwangeren (Fenoterol). Hierbei spielen sie eine wichtige Rolle als Wehenhemmer.

Sehr häufig erfolgt die Anwendung von Betamimetika als Pulverinhalation, Dosieraerosole oder Inhalationslösung. Alternativ dazu stehen diese Wirkstoffe als Kapseln zur Verfügung.

Wie funktionieren Beta-2-Sympathomimetika?

Wichtige Organ- und Körperfunktionen werden durch unbewusste Hirnregionen gesteuert. Die Befehle hierfür werden mithilfe des Parasympathikus und des Sympathikus übermittelt. Letzterer wird aktiv, wenn der Mensch aktiv wird. Der Parasympathikus hingegen wirkt genau dann, wenn der Mensch ruht.

Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika

Die Aktivierung des Sympathikus erfolgt im gesunden Organismus durch körpereigene Botenstoffe wie beispielsweise Noradrenalin, Adrenalin oder Dopamin. Produziert der Körper diese nicht, leisten Beta-2-Sympathomimetika einen medikamentösen Ersatz. Sie aktivieren die Wirkung der Botenstoffe durch eine Bindung an deren Rezeptoren.

Der Sympathikus besteht aus verschiedenen Rezeptoren. Die schlussendlich ausgelöste Teilreaktion ist abhängig davon, mit welchen Rezeptoren sich die Sympathomimetika verbinden.

Eine Anwendung von Beta-2-Sympathomimetika bei COPD oder Asthma führt zu einer Entspannung der Muskelzellen. Die Bronchien erweitern sich und die Atmung wird leichter. Des Weiteren haben Betamimetika eine positive Wirkung auf allergische als auch entzündliche Reaktionen. Der Patient wird gleichzeitig bei kontinuierlichem Abhusten von Schleim unterstützt.

Welche Medikament oder Wirkstoffe zählen zu den Beta-2-Sympathomimetika?

Zu der Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika zählen verschiedene Wirkstoffe. Grob kann zwischen kurzwirksamen und langwirksamen Substanzen unterschieden werden.

Kurzwirksame Betamimetika (Reliever)

Beta-2-Sympathomimetika werden in zwei Untergruppen unterteilt. Bei kurzwirksamen Wirkstoffen tritt die Wirkung innerhalb von drei bis zehn Minuten ein, hält jedoch nur circa drei bis fünf Stunden an. Aus diesem Grund eignen sich schnellwirksame Betamimetika zur Akutbehandlung von Asthmaanfällen. Als Spray tragen Patienten Medikamente mit Salbutamol (Salamol, Sultanol, Ventolin, In Dospir, In Ipramoll), Fenoterol (Berotec) oder Terbutalin (Aerodur) stets bei sich.

Ventolun Salbutamol

Darüber hinaus eignen sich kurzwirksame Wirkstoffe gegen Asthma zur Prophylaxe von Anfällen, wenn diese vorrangig durch körperliche Aktivitäten ausgelöst werden. Beispielsweise können diese vor dem Sportunterricht präventiv inhaliert werden.

Schnellwirkende inhalative Asthmamedikamente eignen sich sehr gut zur Behandlung von Kindern. Im Säuglingsalter nutzen Ärzte häufig Ipatropiumbromid, ein Anticholinergikum.

Zu beachten gilt, dass es eine Einschränkung der effektiven Wirkung der Bedarfsmedikamentation geben kann, wenn sie zu oft angewendet werden. In Absprache mit dem Arzt ist ein Therapieanpassung notwendig.

Langwirksame Betamimetika (Controller)

Langwirksame Beta-2-Sympathomimetika haben eine ähnliche Wirkungsweise, werden jedoch innerhalb eines anderen Zeitfensters aktiv. Der Wirkungseintritt tritt nach circa drei bis zehn Minuten ein, hält jedoch bis zu zwölf Stunden an.

Aus diesem Grund eignen sich Controller wie beispielsweise Salmeterol (Seretide), Bambuterol, Formoterol (Foradil, Oxis, In Symbicort, In Vannair), Fenoterol, Indacaterol zur Behandlung von fortgeschrittenen Asthmaerkrankungen. Als Therapieziel wird hierbei eine kontinuierliche und zuverlässige Asthmakontrolle definiert.

Seretide gegen Asthma

In vielen Fällen erfolgt eine Kombinationstherapie. Die Ergebnisse der GOAL-Studie belegten in diesem Zusammenhang, dass beispielsweise eine kombinierte Anwendung von Flucticason (Glucocorticosteroid) und Salmeterol (Reliever) die Häufigkeit der Verschlechterungsschübe bei Asthmatikern auf lange Sicht signifikant verringert.

Die Langzeitanwendung von Controllern ist nur nach klar definierten Vorgaben zu realisieren. Dies ist insofern von großer Bedeutung, als dass Beta-2-Sympathomimetika das Risiko für lebensgefährliche respiratorische Komplikationen oder asthmabedingte Todesfälle stark erhöhen können.

Erste US-amerikanische Untersuchungen hierzu begannen 1996. Im Anschluss an weitere klinische Studien legten verantwortliche Stellen einheitliche Leitlinien zur Verordnung von Beta-2-Sympathomimetika vor.

Betamimetika aus der Gruppe der Controller eignen sich nicht als Medikament erster Wahl in der Asthmatherapie. Eine Kombinationstherapie von langwirksamen Betamimetika ist ausschließlich in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchzuführen. Sobald eine Verschlechterung typischer Asthmasymptome zu verzeichnen ist, muss eine ärztliche Konsultation erfolgen.

Welche Einschränkungen von Beta-2-Sympathomimetika gelten bei Leistungssportlern?

Beta-2-Agonisten wirken nicht nur Bronchien erweiternd. Sie besitzen zudem eine stimulierende und anabole Wirkung. Da die Einnahme dieser Wirkstoffe mit geringen Nebenwirkungen verbunden ist, nutzten Athleten vereinzelt Beta-2-Sympathomimetika anstelle von androgenen anabolen Steroiden.

In der Vergangenheit war die Anwendung aller Betamimetika verboten und die Anwendung war bei der Antidopingbehörde zu melden. Bis heute hat sich diese Richtlinie jedoch zugunsten von Asthmatikern verändert. Beispielsweise kann Salmeterol (inhalativ) ohne Meldung angewendet werden.

Dies gilt auch für Salbutamol, wenn die maximale Tagesdosis 1.600 Mikrogramm beträgt. Inhalatives Formoterol ist genehmigt, wenn die maximale Tagesdosis 36 Mikrogramm beträgt. Folglich sind alle Asthmasprays mit oben genannten Wirkstoffen während sportlicher Wettkämpfe und Trainingseinheiten erlaubt.

Welche Nebenwirkungen werden durch Beta-2-Sympathomimetika verursacht?

Beta-Rezeptoren existieren nicht ausschließlich in den Bronchien, sondern auch in anderen Körperregionen, wie beispielsweise dem Blutgefäßsystem oder dem Herz. Infolge dessen kann eine systemische Einnahme von Beta-2-Sympathomimetika Nebenwirkungen verursachen.

Folgende können auftreten:

  • Herzrhythmusstörungen (Paliptationen),
  • innere Unruhe,
  • Zittern,
  • Übelkeit,
  • Schwitzen,
  • Reizung von Mund- und Rachenraum,
  • Schwächegefühl, Muskelkrämpfe,
  • Schlafprobleme,
  • verringerte Kaliumwerte im Blut,
  • eine signifikant gesteigerte Herzfrequenz.

Genannte Nebenwirkungen fallen umso stärker aus, je höher die angewendete Dosis ist. Im Vergleich zur Anwendung von Beta-2-Sympathomimetika in Tablettenform verursacht die inhalative Anwendung dieser Wirkstoffe geringere Nebenwirkungen.

Durch welche Medikamenten können Wechselwirkungen entstehen?

Bis dato sind Wechselwirkungen zwischen Beta-2-Sympathomimetika und folgenden Wirkstoffen bekannt:

  • Alkohol
  • Antiarrhythmika
  • unselektive Betablocker
  • Diuretika
  • Glucocorticoide
  • Herzglykoside, Ipratropiumbromid
  • MAO-Hemmer
  • Methylxanthine
  • Nifedipin
  • trizyklische Antidepressiva

Es gibt zudem Betamimetika, die sich gegenseitig ungünstig beeinflussen. Eine zeitgleiche Anwendung von kurz- und langwirkende Bronchodilatoren wie beispielsweise Salbutamol und Theophyllin kann Nebenwirkungen und/oder die Wirkung selbst verstärken.

Wann dürfen Beta-2-Sympathomimetika nicht angewendet werden?

Eine Anwendung von Wirkstoffen dieser Gruppe ist ausgeschlossen, wenn eine Überempfindlichkeit gegen diese vorliegt. Personen mit spezifischen Diagnosen sollten Betamimetika nicht anwenden. Hierzu zählen:

  • starke Schilddrüsenüberfunktion
  • Tachyarrhythmie (Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag)
  • WPW-.Syndrom (Reizleitungsstörung am Herzen)
  • koronare Herzkrankheit
  • kürzlich erlittener Herzinfarkt
  • Herzmuskelstörungen
  • Muskelschwund
  • nicht eingestellter Diabetes mellitus (Typ-1, Typ-2)
  • schwerer Bluthochdruck, eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion

Beta-2-Sympathomimetika eignen sich nur bedingt zur Anwendung während der Schwangerschaft, da sie teilweise ein Wehen hemmende Funktion haben (beispielsweise Fenoterol). Da Bronchodilatoren über die Muttermilch in den kindlichen Organismus gelangen, ist eine Anwendung von dieser Wirkstoffgruppe ausschließlich auf ärztlichen Rat hin empfehlenswert.

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