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Mindestens jeder zweite Mann über 50 leidet unter Haarausfall, der unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Zwar hat der in den meisten Fällen erblich bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie) selbst keinen Krankheitswert, doch wirkt er sich oft negativ auf das Selbstbewusstsein und Wohlbefinden aus. Deshalb möchten viele Männer dem vorzeitigen Haarverlust vorbeugen oder ihn zumindest verlangsamen.
Für die Gesundheit und das Wachstum der Haare sind viele Vitamine und Nährstoffe erforderlich. Hierzu gehören die Vitamine A, K und H sowie der Vitaminkomplex B und die Mineralien Selen und Zink.
Vitamin B5 (Pantothensäure) ist beispielsweise ein wichtiger Baustein für das Wachstum der Haare. Ein Mangel zeigt sich in Form von Magen- oder Muskelschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Er tritt relativ selten auf, aber vor Männer, die Vegetarier sind oder vegan leben, sollten darauf achten, mit den Mahlzeiten genügend Vitamin B5 zu sich zu nehmen. Pantothensäure findet sich unter anderem in Avocado, Nüssen (besonders Pinienkernen), Reis und Vollkornprodukten enthalten.
Eine zentrale Bedeutung für die Haare (und die Nägel) hat Vitamin H (Biotin). Ist dieses Vitamin nicht in ausreichender Menge im Körper vorhanden, zeigt sich dies durch Müdigkeit und einem schlechten Zustand der Haare, Fingernägel und Haut. Natürlich enthalten ist Biotin in Lebensmitteln wie Ei, Soja, Haferflocken und Walnüssen. Trockenes, sprödes Haar kann aber auch auf einen Mangel an Zink hindeuten.
Weitere wichtige Komponenten für eine gesunde Ernährung sind Proteine (Eiweiß) und Eisen. Zu den natürlichen Proteinquellen zählen Eier, Fische, Fleisch und Nüsse. Sie enthalten auch das benötigte Spurenelement Eisen. Wer sich proteinarm ernährt, wie zum Beispiel im Rahmen einer Diät, wird nach einer gewissen Zeit unter Haarausfall leiden.
Unabhängig von dem erblich bedingten Haarausfall gilt: Mit der richtigen Haarpflege bleibt das Haar gesund und fällt nicht so leicht aus. Deshalb raten Experten, die Haare höchstens alle zwei bis drei Tage und dann mit einem milden Shampoo zu waschen.
Auf Haarfärbemittel wie Bleichmittel mit Wasserstoffperoxid oder aggressive Stylingprodukte sollten Betroffene wie noch nicht betroffene Männer verzichten. Vorsicht ist auch beim Föhnen angebracht. Zu heiße Luft kann die Haare und Haarwurzeln nachhaltig schädigen und zu Haarausfall führen. Beim Styling sollten Männer darauf achten, Zöpfe und Haarknoten nicht zu straff zu binden. Ansonsten werden die Haare schneller brüchig.
Haare reagieren empfindlich auf große Hitze und UV-Strahlen, was im Sommer zu vermehrtem Haarausfall führen kann. Deshalb empfiehlt es sich, an heißen Tagen die Haare durch lockere Hüte oder spezielle UV-Schutz-Sprays zu schützen. Übrigens: Dass das Chlorwasser im Schwimmbad Haarausfall verstärken kann, ist ein Mythos, der sich seit Jahren hartnäckig hält. Bis heute gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen Chlor und Haarausfall gibt.
Zu viel Stress schadet der Gesundheit und das schließt auch die Haare mit ein. Die bei Stress ausgeschütteten Hormone und Botenstoffe (Neurotransmitter) schädigen die Haarfollikel. Es entstehen Entzündungen, die zum Verlust des Haares führen können.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Haarzellen auf chronischen Stress reagieren, indem sie das Haarwachstum stoppen. Verstärkt wird die negative Wirkung von Stress durch Schlafmangel, der ebenfalls Haarausfall begünstigt.
Haarausfall kann eine unerwünschte Nebenwirkung bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel sein. Manche Wirkstoffe beeinträchtigen das Haarwachstum und fördern den Haarausfall. Dies gilt insbesondere für einige Antibiotika sowie Medikamente zur Behandlung von hohem Blutdruck (Betablocker), zu hohen Blutfetten (Lipidsenker), Blutgerinnungsstörungen, Rheuma, Schilddrüsenproblemen und Krebs (Chemotherapeutika). In manchen Fällen lassen sie sich durch alternative Wirkstoffe ersetzen. Betroffene, die unter der Nebenwirkung leiden, sollten hierüber mit dem behandelnden Arzt sprechen.
Neben den bereits genannten Möglichkeiten zur Vorbeugung von Haarausfall gibt es auf dem Markt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von vorzeitigem Haarausfall eingesetzt werden. Hier sind vor allem zwei Wirkstoffe zu nennen: Finasterid und Minoxidil. Beide Wirkstoffe müssen regelmäßig angewendet werden, um zu wirken. Eine Verlangsamung des Haarausfalls lässt sich bei etwa 60 bis 70 Prozent der betroffenen Männer beobachten.
Der Wirkstoff Finasterid ist unter dem Handelsnamen Propecia in Tablettenform erhältlich. Er wird hauptsächlich zur Behandlung von Prostatavergrößerung eingesetzt und gehört zur Gruppe der sogenannten 5-Alpha-Reduktase-Hemmer, die einen Einfluss auf den Testosteron-Stoffwechsel haben. Finasterid blockiert das Enzym 5-Alpha-Reduktase Typ II, sodass sich das Hormon Testosteron nicht in Dihydrotestosteron (DHT) umwandeln kann. DHT hat einen negativen Einfluss auf die Haarfollikel, die auf das Hormon empfindlich reagieren. Dieser Einfluss verringert sich, wenn - zum Beispiel durch Finasterid - weniger DHT gebildet wird.
Medikamente mit dem Wirkstoff Finasterid sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Sie dürfen bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen Finasterid oder Leberproblemen nicht eingenommen werden. Die Einnahme von Finasterid zur Behandlung oder Vorbeugung von Haarausfall kann gelegentlich unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Hierzu gehören depressive Verstimmungen, Erektions- und Ejakulationsstörungen.
Der Wirkstoff Minoxidil wurde ursprünglich zur Behandlung gegen Bluthochdruck entwickelt. Durch die Verbesserung der Durchblutung in den Haarfollikeln wurde das Haarwachstum verstärkt. Diese eigentlich unerwünschte Nebenwirkung kann nutzbringend sein. In der Folge wurde der Wirkstoff tatsächlich als Haarwuchsmittel zugelassen. Er ist rezeptfrei als Tinktur (Handelsnamen: Alopexy, Regaine) erhältlich, die Betroffene auf ihre Kopfhaut aufbringen. In seltenen Fällen kann es dabei unmittelbar zu Anzeichen für eine Kontaktallergie oder im Laufe der Anwendung zu Störungen der Libido kommen.
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