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Mit der Pubertät ändert sich der Hormonspiegel im Körper, was bei Mädchen und Jungen häufig mit Akne einhergeht. Besonders betroffenen Mädchen wird in diesen Fällen oft zur Einnahme der Antibabypille geraten. Rund ein Drittel der Teenager geben das Hautbild als einen Grund für die Nutzung der Pille an. Allerdings wirken nicht alle Pillen gleichermaßen hormonell bedingter Akne entgegen, je nach enthaltenen Wirkstoffen können durch einige Kombinationspräparate auch die Symptome verstärkt werden.
Hormonelle Akne ist bei erwachsenen Frauen meist während der Zeit ihrer Monatsblutung stärker ausgeprägt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Änderung des Hormonhaushalts zu einer Verringerung der Auswirkungen von Akne führen kann, was durch die Nutzung der Antibabypille erreicht werden kann. Die regelmäßige Einnahme reguliert den Hormonspiegel und kann so den Akne-Schüben vorbeugen.
Die Haut reagiert empfindlich auf männliche Sexualhormone (Androgene), insbesondere auf Testosteron. Auch wenn Androgene als männliche Sexualhormone bezeichnet werden, werden diese ebenso im weiblichen Körper produziert. Hautzellen, die um die Talgdrüsen herum angeordnet sind, stellen unter Einfluss von Androgenen vermehrt Talg her, wodurch die Haare fettig werden und Pickel entstehen können. Die Antibabypille hat antiandrogene Wirkung und kann dadurch die Talg-Produktion um 12,5 bis 65 Prozent senken.
Wenn die Antibabypille regelrecht nach Zeitplan eingenommen wird und idealerweise noch mit anderen Medikamenten gegen die Akne kombiniert wird, verringert sich die Zahl der Akne-Pickel. Darüber hinaus flammt die Akne seltener auf und die Entzündungsbereitschaft der Haarfollikel wird geringer. Schwere Akne tritt seltener auf.
Geeignet ist die Antibabypille gegen Akne bei Frauen mit peripherem Hyperandrogenismus und Hyperandrogenämie (zu hoher Spiegel an männlichen Sexualhormonen im Blut) sowie bei Frauen mit Acne tarda (spät aufgetretene Akne) oder einer persistierenden, therapieresistenten Akne.
Die Unterschiede der Antibabypillen in ihrer Wirksamkeit gegen Akne sind minimal. Jede Antibabypille enthält ein Östrogen (zumeist Ethinylestradiol) und ein Gestagen, worin sich die Pillen unterscheiden. Eine Studie berichtete von einer leichten Überlegenheit von Cyproteron-haltigen Pillen (zum Beispiel "Diane 35") gegenüber denen, die als Gestagen Levonorgestrel enthielten. In anderen Studien ließ sich das Ergebnis nicht bestätigen. Mittlerweile sind viele Präparate zur Behandlung der mittelschweren Akne zugelassen, wenn lokale und systemische Behandlungen zu keiner ausreichenden Besserung des Hautbildes geführt haben und keine Gegenanzeigen zur Behandlung bestehen.
Antibabypillen, die das Hautbild verbessern können | ||
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Handelsname | Yasmin | Cilest |
Entspricht | Yasminelle Petibelle | Amicette |
Wirkstoffe: | Drospirenon + Ethinylestradiol | Norgestimat + Ethinylestradiol |
Hersteller: | Bayer | Janssen Cilag |
Weitere Informationen: | Mehr erfahren | Mehr erfahren |
Wirksam sind beispielsweise Präparate mit Ethinylestradiol und Dienogest wie "Maxim" und "Valette" sowie Norgestimat- ("Cilest") und Drospirenon-haltige ("Yasmin") Antibabypillen. Nach drei bis sechs Monaten sollte das Hautbild erneut beurteilt werden, wozu am besten vor Beginn der Behandlung Fotos gemacht werden sollten. Da jede Frau unterschiedlich auf eine Antibabypille reagieren kann, ist ein Wechsel des Präparates ratsam, wenn das realistische, gewünschte Resultat nicht eingetreten ist. Außerdem können die Nebenwirkungen sich je nach Präparat unterscheiden, weshalb mit dem Frauenarzt beraten werden sollte, welche Antibabypille die geeignete ist.
Manche Gestagene, die in Antibabypillen enthalten sein können, wirken nicht primär antiandrogen, sondern können androgene Wirkungen fördern. Außer dem zuvor genannten Levonorgestrel zählen zu diesen Gestagenen auch Lynestrenol, Norethisteron und Desogestrel. Allerdings ist aufgrund der vermehrten Zufuhr von Östrogenen eine positive Wirkung auf das Hautbild möglich.
Nicht zu verwechseln ist die Minipille mit der Mikropille. Die Mikropille (zum Beispiel "Yasmin") enthält eine besonders niedrige und trotzdem wirksame Hormondosis. Die Minipille enthält nur ein Gestagen und kein Östrogen, weshalb mit ihrer Anwendung ein deutlich geringeres Thromboserisiko als unter östrogenhaltigen Pillen besteht.
Allerdings kann sich das Hautbild durch Einnahme von Minipillen sogar verschlechtern und Akne vermehrt auftreten. Darum ist Mädchen und Frauen, die ohnehin zu Akne neigen und unter den Hautveränderungen leiden, von der Anwendung der Minipille sogar abzuraten. Mittlerweile werden Minipillen üblicherweise nur dann verordnet, wenn gegenüber Östrogen-haltigen Präparaten eine Unverträglichkeit oder eine Gegenanzeige besteht.
Nach dem Absetzen der Antibabypille fällt die hormonelle Beeinflussung weg und die Akne kann erneut auftreten. Oft ist Akne allerdings ein Problem in der Pubertät, das sich nach der Pubertät von selbst lösen kann. Darüber hinaus sollte die Antibabypille nicht die erste und einzige Maßnahme in der Behandlung einer Akne sein! Zusätzliche Therapien sollten bei Bedarf nach Absetzen der Antibabypille weitergeführt werden, sofern keine Gegenanzeigen bestehen.
Damit die zugeführten Hormone das Hautbild verbessern können, muss die Akne hormonell abhängig aufgetreten sein. Außerdem kann die Antibabypille gegen Akne nur angewendet werden, wenn derzeit kein Kinderwunsch besteht. Falls nicht ohnehin ein Präparat zur oralen Verhütung verordnet werden soll, sind die Risiken und Nutzen gegeneinander abzuwägen. Zunächst sollten lokale Behandlungsmaßnahmen (zum Beispiel Benzoylperoxid-haltiges Gel) und gegebenenfalls auch systemische Therapien (beispielsweise Isotretionin) versucht worden sein, wodurch sich allerdings nicht die gewünschte Wirkung erzielen ließ.
Bei aktuellem Kinderwunsch kann Akne nicht mit der Antibabypille behandelt werden, das Gleiche gilt bei Bestehen einer Schwangerschaft. Erst nach der Stillzeit kann die Antibabypille wieder angesetzt werden, da lipophile ("fett-liebende") Stoffe wie Sexualhormone in die Muttermilch übertreten können. Bei Männern darf die Antibabypille grundsätzlich nicht angewendet werden. Wenn ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, führt die Einnahme von Östrogenen, die in der Antibabypille enthalten sind, zu einer Erhöhung dieses Risikos, sodass eine Gegenanzeige hierfür besteht.
Dies betrifft Raucher (15 Zigaretten pro Tag oder mehr und/oder älter als 35 Jahre), Patienten mit Neigung zur Ausbildung von Blutgerinnseln (Thrombophilie wie Faktor-V-Leiden-Mutation, Antiphospholipid-Antikörper), stark Übergewichtige und Menschen, die schon einmal eine Thrombose erlitten haben oder an Krebs erkrankt sind. Außerdem sollten insulinpflichtige Diabetiker, Leberkranke, Herzkranke (Koronare Herzkrankheit, angeborene Herzfehler), Patienten mit Bluthochdruck oder schweren Leberfunktionsstörungen sowie Migräne-Patienten die Antibabypille nicht einnehmen.
Eine Gegenanzeige stellen auch ein kürzlich stattgefundener Schlaganfall, eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Lupus erythematodes, Vaskulitis und eine ausgeprägte Hypertriglyzeridämie (Erhöhung der Dreifach-Fette im Blut) dar.
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