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Die Wortzusammensetzung Menstruationszyklus beinhaltet den lateinischen Begriff "mens", was "Monat" bedeutet. Gemeint ist ein Ablauf (Zyklus), der sich jeden Monat wiederholt. Mit der ersten Monatsblutung (Menarche), die durchschnittlich zwischen dem zwölften und 14. Lebensjahr einsetzt, beginnt die Geschlechtsreife. Zu Beginn ist der Menstruationszyklus noch unregelmäßig, mit der Zeit bildet sich aber ein fester Ablauf heraus.
Während des Menstruationszyklus laufen Vorbereitungen ab, die eine Schwangerschaft ermöglichen. Einerseits reift eine Eizelle heran und verlässt den Eierstock - sie "springt" - und bewegt sich durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Andererseits bereitet sich die Gebärmutter darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Diese Vorgänge werden von unterschiedlichen Hormonen, zusammenfassend als "Geschlechtshormone" bezeichnet, gesteuert.
Der Steuerung liegen Regelkreise zugrunde: Den Anstoß gibt das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), das stoßartig über den Tag verteilt aus dem Hypothalamus, einem Bereich im Gehirn, freigesetzt wird. Darauf reagiert die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) mit der Bildung von Follikel-Stimulierendem Hormon (FSH) und Luteinisierendem Hormon (LH), die ihre Wirkung an den Geschlechtsorganen entfalten. Die Hormone Progesteron und Östrogen werden vermehrt gebildet. Erst wenn es zu keiner Befruchtung gekommen ist, fallen beide Hormone wieder ab. Dadurch setzt die Monatsblutung im Sinne einer Hormonentzugsblutung ein.
Grundsätzlich lässt sich der Menstruationszyklus in den ovariellen Zyklus der Eierstöcke und den endometriellen Zyklus der Gebärmutter(schleimhaut) einteilen. Zusätzlich durchlaufen aber auch Scheide (vaginaler Zyklus), Gebärmutterhals (zervikaler Zyklus) und die Eileiter (tubarer Zyklus) hormonabhängige Veränderungen.
Die Follikelphase beginnt am ersten Tag der Regelblutung. FSH stimuliert die unreifen Follikel im Eierstock, sodass einige heranreifen. Schließlich bildet sich ein dominanter Follikel heraus, der als Graaf-Follikel bezeichnet wird, während die restlichen Follikel verkümmern. Die Follikelphase ist in ihrer Länge sehr variabel. Hingegen dauert die zweite Hälfte des Zyklus regelhaft 14 Tage. Sie beginnt mit dem Eisprung, der Ovulation.
Dabei befreit sich der Graaf-Follikel von den ihn umgebenden Zellen und "springt". Die zurückgelassenen Zellen (Granulosazellen und Thekazellen) entwickeln den Gelbkörper (Corpus luteum). Darum wird die zweite Hälfte als Lutealphase bezeichnet. Das Corpus luteum bildet Östrogen und vor allem Progesteron. Findet keine Befruchtung statt, verkümmert das Corpus luteum cyclicum zum Corpus albicans und stellt die Progesteron-Produktion ein. Dadurch kommt es zur Blutung. Im Falle einer Schwangerschaft produziert das Corpus luteum graviditatis weiterhin Progesteron, bis die Produktion allmählich von der Plazenta übernommen wird.
Mit der Menstruation beginnt die erste endometrielle Phase, die als Desquamationsphase beziehungsweise Regenerationsphase bezeichnet wird. Üblicherweise umfasst sie die Zyklustage eins bis vier. Dabei zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter immer wieder zusammen und unterbindet die Blutversorgung der aufgebauten Schleimhaut, sodass diese abstirbt. Das abgestorbene Gewebe wird abgestoßen und die entstehende Wundfläche regeneriert sich im Anschluss.
Die Proliferationsphase betrifft die Zyklustage fünf bis zwölf. Jetzt dominiert die Wirkung des Östrogens, sodass sich die Lamina functionalis, eine Schicht der Gebärmutterschleimhaut, von 1,5 mm Durchmesser auf drei bis vier Millimeter verdickt. Die gesamte Schleimhaut verdichtet sich und bildet unter Einfluss von Östradiol Rezeptoren für Östrogen und Progesteron aus.
Darauf folgt die Sekretionsphase (Zyklustage 17 bis 28), während derer die Wirkung des Progesterons überwiegt. Es findet eine sogenannte sekretorische Transformation statt, die eine Auflockerung der Schleimhaut beschreibt. Die Lamina functionalis verdickt sich weiter auf einen Durchmesser von sechs bis neun Millimeter. Außerdem wird Glykogen in Zellen der Schleimhaut eingelagert und es werden Proteine sezerniert, sodass optimale Voraussetzungen für die Einnistung einer befruchteten Eizelle geschaffen werden. Ohne Befruchtung geht die Sekretionsphase etwa ab dem 25. Zyklustag in die ischämische Phase über. Ischämie meint "verminderte oder aufgehobene Blutversorgung". Die aufgebaute Schleimhaut stirbt ab und wird während der Menstruation wiederum abgestoßen.
Ein normaler Menstruationszyklus umfasst 25 bis 31 Tage. Bei der Regelblutung werden innerhalb von drei bis vier Tagen 60 bis 80 ml Blut verloren. Während der Blutung besteht eine erhöhte Gefahr für das Eindringen von Keimen über die Vagina und für das darauffolgende Aufsteigen dieser Keime, wodurch Entzündungen ausgelöst werden können.
Auf den Menstruationszyklus wirken sowohl innere als auch äußere Einflüsse ein. Zu den äußeren Einflüssen zählt beispielsweise auch das Klima: So erleben Mädchen in Afrika und Indien zum Teil bereits mit zehn Jahren ihre Menarche, während Frauen der Inuit erst mit 20 Jahren ihre Menarche bekommen.
Des Weiteren wirken sich körperlicher und emotionaler Stress, körperliche Aktivität, Ernährung, Gewichtsveränderungen und Krankheiten auf den Zyklus aus. Zudem können Medikamente einen Einfluss auf den Zyklus nehmen. Prominentes Beispiel hierfür ist die Antibabypille. Deutliche Auswirkungen lassen sich auch bei Anwendung der Dreimonatsspritze beobachten, bei der die Blutung bei einigen Frauen völlig ausbleibt.
Durch die Hormoneinnahme wird dem Körper ein regelmäßiger Monatszyklus aufgezwungen. Manche Frauen leiden zu Beginn darunter, können sich schließlich aber körperlich und geistig darauf einstellen. Die Antibabypille enthält entweder eine Kombination von Gestagenen und Östrogenen oder es handelt sich um eine Minipille, ein reines Gestagen-Präparat. Durch diese Hormone wird der Eisprung unterdrückt. Eine für viele Frauen angenehme Nebenwirkung sind die schwächeren Blutungen unter Einnahme der Antibabypille. Außerdem kann die Anwendung der Pille Schmerzen während der Menstruation vermindern oder sogar völlig verschwinden lassen.
Bei den Menstruationsstörungen können Störungen der Blutungsfrequenz, -stärke und -dauer unterschieden werden. Zu den Frequenzstörungen gehört das Ausbleiben der Menstruation für mindestens sechs Monate, als Amenorrhoe bezeichnet und am häufigsten natürliche Folge einer Schwangerschaft. Eine auf sechs bis zwölf Wochen verlängerte Zyklusdauer wird als Oligomenorrhoe bezeichnet. Ein auf weniger als 25 Tage verkürzter Monatszyklus beschreibt die Polymenorrhoe.
Störungen der Blutungsstärke und -dauer umfassen die Hypomenorrhoe (zu geringer Blutverlust), die Hypermenorrhoe (erhöhter Blutverlust, eventuell mit Bildung von Blutgerinnseln), die Menorrhagie (eine zu starke Blutung über mehr als sechs Tage) sowie die Brachymenorrhoe (eine zu schwache Blutung über weniger als 1,5 Tage).
Sonstige Blutungsauffälligkeiten können Schmierblutungen (Spotting; schwache Blutungen außerhalb der Periode) und die Nidationsblutung sein. Die Nidationsblutung entsteht bei etwa fünf Prozent der Fälle circa am 23. Tag nach der Periode, wenn sich die Blastozyste (mehrzelliges Stadium einer befruchteten Eizelle) in die Gebärmutterschleimhaut einnistet.
Außerdem fällt das Prämenstruelle Syndrom (PMS) unter die Menstruationsstörungen. Bei diesem Syndrom entstehen durch Gestagenmangel Wassereinlagerungen, Spannen und Schmerzen in den Brüsten, Hitzewallungen, Verstopfung, Reizbarkeit, Stimmungsverschlechterung, Antriebslosigkeit und eine Verminderung des Leistungsvermögens. Schmerzen während der Monatsblutung werden als Dysmenorrhoe bezeichnet. Ursachen hierfür können Myome, Endometriose, Intrauterinpessare und Entzündungen sein. Eine Dysmenorrhoe sollte bei einem Frauenarzt abgeklärt werden.
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