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Verhütung im reiferen Alter

Zwischen dem 22. und 36. Lebensjahr verringert sich die weibliche Fruchtbarkeit kontinuierlich, anschließend sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft schneller ab. Dennoch steigt seit 1985 die Zahl der Frauen, welche noch im Alter von 40 bis 44 Jahren schwanger werden.

Schwangerschaften im fortgeschrittenen Alter sind allerdings mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten und Fehlbildungen verbunden, zum Beispiel durch eine Veränderung der Chromosomenzahl des Fötus. Zudem haben Frauen zu diesem Zeitpunkt oftmals die Familienplanung bereits abgeschlossen, weshalb die Nachfrage für geeignete Verhütungsmethoden auch im reiferen Alter groß ist. In manchen Fällen können damit auch Beschwerden der Wechseljahre gemindert werden.

Warum sollte in den Wechseljahren noch verhütet werden?

Das Ende der Furchtbarkeitsperiode genau zu bestimmen, ist individuell schwierig. Auch kurz vor und zu Beginn der Wechseljahre können Frauen noch schwanger werden.

Generell beginnen die Wechseljahre etwa zwischen dem 48. und 55. Lebensjahr. Nachdem mindestens ein Jahr lang keine Blutung mehr aufgetreten ist oder eine Hormonuntersuchung dreimal in einem Abstand von mehreren Wochen ein FSH über 40 mE/ml und Östrogen unter 30 pg/ml ergibt, ist keine Schwangerschaft mehr möglich.

Ab etwa 40 bis 45 Jahren wird die Funktion der Eierstöcke natürlich reduziert. Der Östrogenspiegel sinkt während der Wechseljahre, während die Produktion des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) ansteigt. Dadurch treten häufiger Zyklen ohne Eisprung auf. Zudem häufen sich Störungen der Menstruation wie verstärkte Blutungen (Hypermenorrhoe), ausbleibende Blutungen (Amenorrhoe) und starke Regelschmerzen (Dysmenorrhoe).

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau über 45 Jahren auf natürliche Weise ein gesundes Kind zur Welt bringen kann, liegt bei nur zwei bis drei Prozent. Dass daher Verhütung auch im reiferen Alter ein wichtiges Thema ist, zeigen die Statistiken zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. Trotz allgemein rückläufiger Zahlen in den letzten Jahren, ließen zwischen 2009 und 2016 pro Jahr durchschnittlich 7954 Frauen über 40 eine Abtreibung vornehmen.

Welche Verhütungsmethoden eignen sich im reiferen Alter?

Es gibt keine Gegenanzeigen zur Schwangerschaftsverhütung, die nur vom Alter abhängig sind. Grundsätzlich sollten Frauen sich entscheiden, ob sie die Familienplanung bereits abgeschlossen haben. Dementsprechend kann eine endgültige oder vorrübergehende Verhütungsmethode ausgewählt werden.

Da die Fruchtbarkeit im fortgeschrittenen Alter generell abnimmt, können nun auch Verhütungsmethoden mit einem höheren Pearl-Index, also statistisch weniger sichere, verwendet werden.

Verhütungsmethoden für ältere Frauen

Als endgültige Verhütungsmethode steht die Sterilisation der Frau oder des Partners zur Verfügung. Bei Frauen werden mit dem chirurgischen Eingriff die Eileiter verschlossen. Sterilisation beim Mann erfolgt durch den Verschluss der Samenleiter und ist mit einem geringeren medizinischen Risiko verbunden.

Hormonelle Verhütungsmethoden können unter Beachtung der möglichen gesundheitlichen Risiken im fortgeschrittenen Alter weiterhin eingesetzt werden. In einigen Fällen kann die Einnahme der Antibabypille auch das Risiko für Eierstock- und Brustkrebs verringern.

Als ideale Verhütungsmethode für reifere Frauen wird die Kupfer-Spirale mit oder ohne zusätzlichen Hormonen betrachtet. Diese kann weiterführend oder erstmalig verwendet werden, wobei die Einlage der Spirale nach vorangegangenen Geburten leichter ist als bei jungen Frauen ohne vorherige Schwangerschaft.

Wie lange kann weiterhin hormonell verhütet werden?

Es gibt kein gesetztes Höchstalter für hormonelle Verhütung. Empfohlen wird sie durchschnittlich bis zum 51. oder 55. Lebensjahr. Im Idealfall kann hormonelle Verhütung mit kombinierten Präparaten (Östrogen und Gestagen) zusätzlich auch Probleme der Wechseljahre und des fortschreitenden Alters wie Eisenmangel, Verringerung der Knochendichte (Osteoporose), Blutungsstörungen, hormonell bedingte Akne und Hirsutismus vermindern.

Statistiken zufolge verringert sich das Risiko für Eierstockkrebs bei Frauen, die mindestens zehn Jahre ein kombiniertes Hormonpräparat eingenommen haben, um 80 Prozent. Dieser Effekt hält für weitere 20 Jahre nach dem Absetzen der Pille an. Daher kann eine kombinierte hormonelle Verhütung für Frauen mit bekannten Fällen von Eierstockkrebs in der Familiengeschichte eine vorteilhafte Behandlung darstellen.

Reine Gestagen-Präparate wie die Minipille und die Hormonspirale verringern die Blutungsstärke, solange noch Abbruchblutungen auftreten. Eine Spirale sollte entfernt werden bei dauerhaft unregelmäßigen Blutungen.

Nach schwerwiegenden Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose (tiefe Beinvenenthrombose, TVT) mit oder ohne Lungenembolie oder ähnlichen Krankheitsbildern sollte eine kombinierte hormonelle Verhütung sofort abgesetzt werden, da von einem erhöhten Thromboserisiko auszugehen ist und ein weiterer medizinischer Vorfall unter Umständen tödliche Folgen haben kann.

Auch bei neu entstandenem Diabetes mellitus sollte erwogen werden, die hormonelle Verhütung abzusetzen. Normalgewichtige Frauen, die nicht rauchen und sich regelmäßig körperlich betätigen, können hormonelle Verhütung jedoch bis in die Wechseljahre einsetzen.

Welche Risiken sind zu beachten?

Jede Frau sollte ihr Risikoprofil für die verschiedenen Verhütungsmethoden in Absprache mit einem Arzt individuell überprüfen. Besonders das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall spielt im fortgeschrittenen Alter eine große Rolle.

Allgemeine Faktoren, welche das Risiko für kardiovaskuläre Probleme erhöhen, sind Übergewicht und Adipositas, Nikotinmissbrauch, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, familiäre Thrombophilie (Neigung zu Thrombosen), Drogenmissbrauch, neurologische Erkrankungen wie Migräne sowie hohes Alter.

Ab einem Alter von 35 Jahren sollte daher besonders auf diese Risikofaktoren geachtet werden und eine individuelle Abwägung zwischen Nutzen und Risiken zur Verhütung getroffen werden. Eine Erstanwendung von kombinierten hormonellen Präparaten wird nicht empfohlen, da sich durch die erhöhten Östrogenspiegel innerhalb des ersten Jahres der Anwendung das Thromboserisiko stark erhöht und erst anschließend wieder sinkt.

Antibabypille

Das Thromboserisiko erhöht sich allein durch die Einnahme der Pille durchschnittlich um das Zwei- bis Dreifache. Wurde jedoch bereits vorab problemfrei hormonell verhütet, kann diese Verhütungsmethode bis zu den Wechseljahren weiter genutzt werden. Dabei sollten jedoch regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Gewicht sowie eventuell Cholesterin und Blutfetten wahrgenommen werden. Zudem ist darauf zu achten, dass sich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei der Langzeit-Einnahme (mindestens fünf Jahre) kombinierter Präparate erhöht.

Spirale

Die Kupferspirale kann Blutungen unter Umständen verstärken. Bei krankhaft starken Blutungen (Hypermenorrhoe) übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für ein kombiniertes Präparat, welches die Blutungen abschwächt. Ein weiteres Risiko der Spirale ist die mögliche Ausstoßung aus der Gebärmutter, insbesondere bei Vorliegen von Myomen.

Sterilisierung

Während eine Sterilisation beim Mann unter Umständen rückgängig gemacht werden kann, handelt es sich bei Frauen um einen großteils irreversiblen medizinischen Eingriff, weshalb dieser in jedem Fall gut überlegt sein sollte. Zwar kann theoretisch durch einen komplizierten Refertilisierungsprozess die Fruchtbarkeit wieder hergestellt werden, die Chancen auf eine anschließende Schwangerschaft sind allerdings sehr gering. Die psychologischen Konsequenzen der Entscheidung sollten daher nicht unterschätzt werden. Frauen über 40 bereuen die Entscheidung zur Sterilisation seltener als jüngere Frauen.

Wie bei jeder Operation, geht auch diese mit Risiken einher, vor allem durch die kardiovaskulären Auswirkungen der Narkose. Kommt es anschließend trotzdem zu einer Befruchtung der Eizelle, entwickelt sich oftmals eine gesundheitsgefährdende Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft. Zudem wird angenommen, dass sich das Risiko für eine spätere Entfernung der Gebärmutter erhöht.

Barriere-Methoden

Der Nachteil an Barriere-Methoden wie dem Kondom, dem Diaphragma oder der Portiokappe ist eine im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln geringere Sicherheit. Zudem können Diaphragma und Portiokappe schlecht sitzen und verrutschen, wenn die Muskulatur des Beckenbodens schwach ist. Beckenbodentraining kann die Problematik verbessern.

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