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Bei der COPD handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung der Atemwege. Die Bezeichnung COPD für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich chronic obstructive pulmonary disease. In seltenen Fällen wird sie auch als COLD – chronic obstructive lung disease – oder als COAD – chronic obstructive airway disease bezeichnet. Allerdings ist die Erkrankung unter jeglichen dieser Namen der allgemeinen Bevölkerung nur wenig bekannt.
Einer Forsa-Umfrage zufolge geben 86% der Befragten an, die Bezeichnung COPD nicht zu kennen. Dies erstaunt angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Betroffenen in Deutschland rund 6,8 Millionen beträgt. Weltweit handelt es sich um etwa 210 Millionen. Nach Schätzungen der WHO erkrankt somit jeder vierte Mensch im Laufe seines Lebens an einer COPD. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Momentan nimmt die COPD den vierten Platz auf der Liste der häufigsten Todesursachen ein und wird voraussichtlich innerhalb der nächsten zehn Jahre auf den dritten Platz vorrücken. Der viel zu niedere Bekanntheitsgrad hat auch negative Auswirkungen auf Vorbeugemaßnahmen, da die Erkrankung im Frühstadium selten als solche erkannt wird.
Eine COPD ist durch die sogenannte AHA-Symptomatik gekennzeichnet. Unter diesem Begriff werden die folgenden Symptome zusammengefasst:
Laut WHO-Definition muss die Symptomatik des produktiven Hustens über mindestens drei Monate hinweg bestehen undin mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren auftreten. Das Symptom der Atemnot ist insbesondere bei der Abgrenzung der Symptomatik einer COPD von der des Asthma bronchiale wichtig. Während bei der COPD die Atemnot einzig durch Anstrengung ausgelöst wird, tritt diese bei Asthma bronchiale periodisch und oft in Reaktion auf externe Faktoren wie Allergene auf.
Die Erkrankung an einer COPD geht mit starken Einschränkungen im Alltag einher. Der Krankheitsverlauf wird in vier Stadien eingeteilt. Mit steigendem Schweregrad können die Betroffenen manchmal nur noch wenige Schritte gehen, ohne außer Atem zu geraten.
Bei der COPD liegt eine Kombination von zwei Krankheitskomponenten vor. Zum einen besteht eine chronische Bronchitis. Diese bedingt durch eine chronische Entzündung der Schleimhäute eine dauerhafte Verengung der Atemwege. Zum anderen leiden die Betroffenen an einem Lungenemphysem. Bei Lungenemphysem führen entzündliche Prozesse in der Lunge zu einer fortschreitenden Veränderung des Alveolarsystems in der Lunge. Da diese für den Sauerstofftransport in der Lunge zuständig sind, kommt es zu einer überblähten Lunge und zu Symptomen wie Husten und Atemnot.
Durch eine chronische Entzündung der Atemwege und der damit einhergehenden Verengung, wie sie bei der chronischen Bronchitis vorliegt, kommt es zu einem Verlust von Lungengewebe. Die am Ende der Bronchien gelegenen Lungenbläschen, die für die Sauerstoffversorgung des Blutes und die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid zuständig sind, dehnen sich aus und erschlaffen. Aus vielen kleinen Lungenbläschen werden wenige große und es geht somit Gasaustauschfläche verloren. In der Folge kommt es zu mangelnder Sauerstoffversorgung im Blut. Zudem führt die Vergrößerung der Lunge zu einer Überblähung. Die Betroffenen verspüren dadurch zunehmend Probleme beim Ausatmen und können regelrecht das Gefühl haben, an der eingeatmeten Luft zu ersticken.
Bei Patienten mit COPD kann es zu abrupten Krankheitsschüben kommen, die mit einer plötzlichen, starken Verschlechterung der Lungenfunktion einhergehen. Diese akuten Krisen werden als Exazerbationen bezeichnet. Anzeichen dafür sind zunehmende Atemnot und ein Gefühl von Schwäche. Die Symptome werden jedoch häufig in ihrem Zusammenhang nicht erkannt, da die Exazerbation in den meisten Fällen durch eine virale oder bakterielle Infektion ausgelöst wird. Wird eine Exazerbation festgestellt, ist ein Arztbesuch unerlässlich, denn sie führt in den meisten Fällen zu einer sprunghaften und dauerhaften Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Zudem erhöht jeder dieser Schübe die Wahrscheinlichkeit weiterer Exazerbationen in der Zukunft. Das Risiko steigt außerdem mit dem Fortschreiten der Krankheit.
Zu den Risikofaktoren einer COPD-Erkrankung gehören:
Leider findet eine Diagnose der COPD häufig erst dann statt, wenn die Schäden bereits irreversibel sind. Dies liegt in der schleichenden Entwicklung der Erkrankung begründet, die gewissermaßen zu einem Gewohnheitseffekt bezüglich der jeweiligen Symptome führt. Deshalb sind sich viele Betroffene über den Ernst der Lage nicht bewusst und gehen erst dann zum Arzt, wenn es für eine Heilung schon zu spät ist. Jegliche Maßnahmen, die nun ergriffen werden, dienen lediglich dem Ziel, die Symptome zu lindern sowie nach Möglichkeit den weiteren Fortschritt der Krankheit zu verhindern oder zu verlangsamen. Ein weitere Grund für das zu Späte erkennen der Krankheit ist der schon angesprochene fehlende Bekanntheitsgrad, der nur durch Aufklärung verbessert werden kann.
Der erste Schritt bei einer Diagnose von COPD ist selbstverständlich, das Rauchen dauerhaft einzustellen. Allerdings ist dies nicht die einzige Veränderung im Alltag, die sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Auch eine gesunde Ernährung spielt eine große Rolle, nicht zuletzt, um viralen und bakteriellen Infektionen und somit Exazerbationen vorzubeugen. Körperliche Betätigung ist wichtig, um eine Höchstmaß an Belastbarkeit zu erhalten. Speziell auf Betroffene der COPD abgestimmte Programme werden von geschultem Personal angeboten.
Die medikamentöse Therapie erfolgt bei der COPD hauptsächlich durch inhalative Bronchodilatatoren. Dabei handeltes sich um bronchienerweiternde Präparate, die das Atmen erleichtern. Zu Beginn der Krankheit kommen eher kurzwirksame Bronchodilatatoren zum Einsatz, später werden langwirksame Präparate wie Beta-2-Sympathomimetika, wie z.B. Ventolin oder Seretide, und Anticholinergika inhaliert. In den höheren Stadien wird häufig ergänzend auch mit Kortison therapiert. Das regelmäßige Inhalieren von Bronchodilatatoren kann die Lebensqualität der Betroffenen bedeutend steigen, da die Beschwerden gelindert und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Im vierten Stadium sind sie jedoch leider nur noch bedingt wirksam und es muss häufig mit Sauerstoff-Langzeittherapie gearbeitet werden. Hierbei trägt der Patient eine Nasenbrille, über die dem Körper bis zu 24 Stunden am Tag künstlich Sauerstoff zugeführt wird.
Bei sehr schwergradiger COPD stellt letztlich die operative Lungenvolumenreduktion eine Option dar, die zu einer Verbesserung der Symptome führen kann. Die Reduktion des Lungenvolumens wird in den meisten Fällen über den endoskopischen Einsatz von Lungenventilen erreicht. Diese verschließen sich beim Einatmen und öffnen sich beim Ausatmen, so dass keine neue Luft in die erkrankten Bereiche gelangt und alte Luft entweichen kann. Die Überblähung geht somit zurück. Eine Lungentransplantation kommt nur in Einzelfällen in Frage.
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