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Asthma bronchiale (Griechisch für "schweres Atemholen" oder "Beklemmung der Bronchien") ist eine chronische und anfallsartig auftretende Entzündung der Atemwege. Trotz vielzähligen Forschungen ist eine komplette Heilung dieser Atemwegserkrankung noch nicht möglich. Durch die Einnahme von Langzeit- oder Bedarfsmedikamenten lässt sich Asthma jedoch gut behandeln. Zu den angewandten Arzneimittelgruppen gehören unter anderem Kortikosteroide, langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten.
Je nach Art und Schwere der Erkrankung, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome des Asthmas zu bekämpfen. So kann es bei leichterem allergischem Asthma bereits ausreichen, die Reizstoffe aus der unmittelbaren Umgebung zu entfernen und nur für den Notfall ein Bedarfsmedikament zu tragen.
Bei Asthma-Medikamenten unterscheidet man zwischen Präparaten, die regelmäßig präventiv angewendet werden und solchen, die bei akuten Anfällen zum Einsatz kommen. Bei schwereren Symptomen wird meist eine Kombinationstherapie aus Langzeit- und Bedarfsmedikament empfohlen. Patienten haben heute die Wahl zwischen unterschiedlichen Medikamenten, die meist in Form von Inhalatoren (beispielsweise Evohaler oder Accuhaler) angeboten werden.
Die beste Beratung zum Thema Behandlungsmöglichkeiten bietet ein Facharzt. Auch homöopathische Behandlungen können unterstützend zur medikamentösen Behandlung für Linderung sorgen. Krankenkassen und Beratungsstellen können zusätzliche Asthma Tipps bieten, die dem Patienten den Alltag erleichtern können.
Sowohl in der Bedarfs- als auch Langzeitbehandlung von Asthma kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die üblicherweise als Spray eingesetzt werden und entzündungshemmend in den Bronchien wirken. Bei regelmäßiger Anwendung können diese Arzneimittel außerdem dafür sorgen, dass die gereizte Bronchialschleimhaut abschwillt.
Bronchienerweiternde Medikamente, auch Bronchodilatatoren genannt, helfen dabei, die Bronchienmuskulatur zu entspannen und so die Atemwege zu Öffnen. Somit sind sie ein bewährtes Mittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).
Zu den bronchienerweiternden Wirkstoffen gehören:
Beta-2-Sympathomimetika wirken über Rezeptoren des vegetativen Nervensystems im Sympathikus. Dort verursachen bestimmte Botenstoffe durch ein Andocken an bestimmte Rezeptoren die Anspannung der Muskeln in den Bronchien. Beta-2-Sympathomimetika blockieren diese Rezeptoren für die Botenstoffe und sorgen so für eine Entspannung der Muskeln in den Bronchien, wodurch die Atemwege erweitert werden.
Als Teil der Asthma-Basistherapie werden Beta-2-Sympathomimetika sowohl als Bedarfsmedikament zur Behandlung akuter Asthmaanfälle, als auch zur Dauermedikation verschrieben. Als Bedarfsmedikament sind sie für einen schnellen Wirkungseintritt bekannt und werden inhalativ verabreicht.
Bei einem akuten Asthmaanfall gilt es Ruhe zu bewahren, und die für diesen Fall verschriebenen Notfallmedikamente einzunehmen. Hierbei handelt es sich um sogenannte kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika, die (als Spray inhaliert) in kürzester Zeit die Atemwege erweitern und so die akute Atemnot lindern.
Zudem verringern sich Begleitsymptome wie laute Atemgeräusche, Husten oder beklemmende Gefühle im Brustbereich. Außerdem unterstützen sie den Abtransport des zähen Bronchialschleims. Die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika hält etwa 4 bis 6 Stunden an.
Zu den schnellwirksamen Beta-2-Sympathomimetika gehören z.B.:
Zur Dauermedikation werden bei schwerem Asthma oder COPD langwirksame Beta-2-Sympathomimetika eingesetzt, häufig in Kombination mit Kortikosteroiden. Sie erweitern die Bronchien und werden üblicherweise 1 bis 2 Mal täglich in Form von Inhalationssprays verwendet. Ihre Wirkung setzt zeitverzögert ein, hält dafür aber ungefähr 12 oder sogar 24 Stunden lang an.
Beispiele für langwirksame Beta-2-Sympathomimetika sind:
Anticholinergika wirken ähnlich wie Beta-2-Sympathomimetika an Rezeptoren im Nervensystem, nämlich den sogenannten muskarinischen Acetylcholinrezeptoren. Dort agiert der Transmitter Acetylcholin zur Signalübertragung an die Muskeln und steuert die Muskelkontraktion. Ein Anticholinergikum hemmt Acetylcholin, indem es an den Acetylcholinrezeptor andockt. So werden die zur Muskelanspannung versendeten Nervensignale blockiert und die Bronchienmuskulatur entspannt sich.
Anticholinergika werden in der Regel nicht zur Behandlung von Asthma verschrieben, da Beta-2-Sympathomimetika hier eine schnellere und bessere Wirkung zeigen. Daher kommen Medikamente auf dieser Wirkungsbasis hauptsächlich zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zum Einsatz. Anticholinergika werden normalerweise via Spray, Dosieraerosol oder Inhalator verabreicht.
Zu den Anticholinergika gehören:
Xanthine sind sogenannte PDE-4-Hemmer, deren Wirkung auf der Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase-4 (PDE-4) basiert. PDE-4 baut den Botenstoff cAMP ab, der für die Entspannung der Muskulatur in den Bronchien verantwortlich ist. Durch die Hemmung des PDE-4 Enzyms wird so also der Abbau von cAMP gestoppt und die Bronchialmuskulatur bleibt entspannt, was das Atmen erleichtert.
Der meistverschriebene Wirkstoff aus der Gruppe der Xanthine ist Theophyllin, der in kleiner Dosierung auch anti-entzündliche Eigenschaften aufweist. Theophyllin ist unter anderem unter dem Namen Aerobin, Afonilum oder Bronchoretard im Handel erhältlich. Als Bedarfsmedikament wird Theophyllin im Notfall intravenös verabreicht, während zur Langzeittherapie meist Tabletten oder Tropfen verschrieben werden.
Theophyllin sollte ausschließlich unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden, da der Wirkstoff bei unterschiedlichen Patienten unterschiedlich schnell abgebaut wird. Außerdem sollte sich der/die Patient/in vor Therapiebeginn genau über etwaige Wechselwirkungen mit anderen Stoffen informieren.
Kortikosteroide sind die Wirkstoffe, die am häufigsten als Controller in der Asthmatherapie zum Einsatz kommen. Je nach Schweregrad der Erkrankung variiert die Dosis. Bei einer schweren Ausprägung empfiehlt der Arzt häufig die (zusätzliche) zeitlich begrenzte Einnahme von Kortikosteroiden in Tablettenform.
So verabreicht treten jedoch häufiger Nebenwirkungen auf, da der Wirkstoff in den gesamten Körper gelangt und nicht nur - wie bei der Inhalation - am Ort des Geschehens seine Wirkung entfaltet. Beispiele für inhalative Kortikosteroide:
Bei manchen, jedoch nicht allen Patienten helfen sogenannte Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten. Sie sind in Tablettenform erhältlich und unterdrücken die Entzündungsreaktion in den Bronchien. Zu den Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten gehört zum Beispiel der Wirkstoff Montelukast, der in Deutschland unter dem Handelsnamen Singulair zugelassen ist.
Für eine umfassende Dauerbehandlung bieten sich Kombinationspräparate an, die entzündungshemmende und Bronchien-erweiternde Wirkstoffe enthalten. Bei erfolgreicher Dauerbehandlung sinkt in der Regel die Notwendigkeit einer Bedarfsbehandlung. Dennoch sollten Asthma-Patienten immer Notfallmedikamente für einen akuten Asthmaanfall bei sich tragen.
Da Asthma unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann, sollte die Diagnose stets ernst genommen und mit den entsprechenden wirksamen Medikamenten behandelt werden. Unterstützend zur medikamentösen Behandlung können jedoch auch verschiedene Hausmittel bei der Linderung der Beschwerden helfen. Dabei sollte jedoch auch bei leichtem Asthma stets ein Bedarfsmedikament für den Notfall mitgeführt werden.
Ein besonders effektives Mittel gegen Asthma sind spezielle Atemübungen, die bei einem Asthma-Anfall helfen können, die Atmung zu normalisieren und den/die Betroffene/n zu beruhigen. Beim akuten Asthmaanfall kann die Wirkung des Medikaments durch konzentriertes Ein- und Ausatmen unterstützt werden. Der Brustkorb kann außerdem entlastet werden, indem die Torwartstellung oder der sogenannte Kutschersitz eingenommen werden:
Die Lippenbremse beschreibt eine Atemtechnik, bei der die Luft beim Ausatmen über die locker aufeinander liegenden Lippen ausgeatmet wird, was einen Widerstand erzeugt. Dies hat einen Luftrückstau zur Folge, der den Luftdruck in den Bronchien erhöht und so verhindert, dass die Atemwege kollabieren.
Spezielle Tees, Kräutermischungen oder naturheilkundliche Verfahren wie Fastenkuren oder Akupunktur können unter Umständen die Symptome von Asthma auf sanfte Weise lindern und eine schulmedizinische Behandlung sinnvoll ergänzen. Wer sich für Naturheilkunde gegen Asthma interessiert, kann sich von einem Heilpraktiker beraten lassen. Für die akute Behandlung von Asthma Attacken ist die Homöopathie allerdings nicht geeignet.
Täglich ein Löffel Bienenhonig soll entspannend auf die Lungen wirken und die gereizten Atemwege beruhigen. Kräutermischungen und natürliche Nahrungsergänzungsmittel können das Immunsystem stärken, sodass Viren und Erkältungen die Lungen nicht zusätzlich belasten. In der Apotheke und im Reformhaus findet man zusätzlich Tee, der speziell für die Beruhigung der Atemwege zusammengestellt wird. Patienten, die unter allergischem Asthma leiden, können von einer Verbesserung des Raumklimas profitieren. Feuchte, kalte Luft belastet die Lungen zusätzlich und sollte daher vermieden werden.
Grundsätzlich ist Asthma bei Erwachsenen noch nicht heilbar, es wird aber weiter an potentiellen Heilungsmitteln geforscht. Handelt es sich um allergisches Asthma, dann ist es in vereinzelten Fällen möglich, die Allergie zu heilen und somit auch die Asthma-Symptome zu bekämpfen.
Besonders wichtig für die Behandlung von Asthma ist die Wahl der richtigen Medikamente sowie die korrekte Einstellung und die richtige Anwendung. Moderne Medikamente können zwar keine Heilung von Asthma versprechen, sie können die Symptome im Alltag allerdings meist sehr gut unterdrücken. Bei korrekter medikamentöser Einstellung lassen sich so Lungenschäden verhindern.
Da die Ursache von Asthma nicht immer geklärt werden kann, gibt es leider keine zuverlässigen Methoden, um einer Asthma bronchiale vorzubeugen. Wer unter Allergien leidet, sollte diese Reizstoffe unbedingt meiden, sodass sich kleinere allergische Reaktionen nicht zu einer Asthmaerkrankung verschlimmern können.
Wer erste Zeichen von Atembeschwerden beobachtet und glaubt, diese könnten allergisch bedingt sein, sollte schnell die nötigen Konsequenzen ziehen, um den Reizauslösern entgegenzutreten. Dazu gehört:
Auch äußerliche Faktoren wie Luftverschmutzung und klimatische Reizbarkeit können die Atemwege belasten. Wer eine erhöhte Reizbarkeit verspürt, ohne eine offensichtliche Ursache dafür zu finden, kann mit Atemübungen und gezielter Bewegung Linderung herbeiführen.
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