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Der Pearl Index, entwickelt vom amerikanischen Biologen Raymond Pearl, errechnet die Wirksamkeit von Methoden zur Empfängnisverhütung. Er gibt an, wie viele Frauen unter Verwendung der jeweiligen Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger wurden.
Die Pearl Index Tabelle ermöglicht einen Überblick der sichersten Verhütungsmittel und gibt an, wie viele Frauen bei Verwendung der jeweiligen Methode innerhalb eines Jahres schwanger geworden sind. Der amerikanische Biologe Raymond Pearl hat verschiedene Verhütungsmethoden im Pearl Index gegenübergestellt und somit kann die Sicherheit von Verhütungsmitteln eindeutig klassifiziert werden.
Die nachstehenden Werte beziehen sich jedoch auf eine ordnungsgemäße Anwendung des jeweiligen Verhütungsmittels, das bedeutet, dass sich der Wert erhöht und die Sicherheit der Verhütung sinkt, sobald der Gebrauch durch Faktoren wie beispielsweise der Einnahme von Antibiotika oder Erbrechen, beeinflusst wird.
Um den Pearl Index zu berechnen sind drei Arten von Informationen erforderlich, diese sind:
Es gibt zwei Berechnungsmethoden zur Bestimmung des Pearl-Index:
In der ersten Methode wird die relative Anzahl der Schwangerschaften in der Studie durch die Anzahl der Monate der Exposition geteilt, und dann mit 1200 multipliziert.
In der zweiten Methode wird die Anzahl der Schwangerschaften in der Studie durch die Anzahl der Menstruationszyklen der Frauen in der Studie geteilt, und dann mit 1300 multipliziert. Es wird durch 1300 statt 1200 geteilt, auf der Grundlage, dass die Länge eines durchschnittlichen Menstruationszyklus 28 Tage oder 13 Zyklen pro Jahr beträgt.
Beispiel: Ein Pearl Index Wert von 0.1 bis 0.4, gibt an, dass während der klinischen Studie, mindestens eine Frau und maximal vier Frauen von 1000 Frauen in der Anwendungszeit von 1 Jahr schwanger wurden.
Je niedriger der Wert des jeweiligen Verhütungsmittels im Pearl Index liegt, desto mehr Sicherheit bietet diese Verhütungsmethode.
Die Berechnung des Pearl Index weisst Defizite auf. Die Berechnung des Pearl Index nimmt eine konstante Ausfallrate der gewählten Verhütungsmethode über Zeit an. Dies ist aus zwei Gründen eine falsche Annahme. Erstens, sehr Fruchtbare Frauen und sehr sexuell aktive Paare werden zuerst schwanger.
Zweitens, die meisten Empfängnisverhütungsmethoden haben eine bessere Wirksamkeit bei erfahrenen Nutzern. Je länger ein Paar in der Studie ist, desto besser ist die Anwendung oder Einnahme der Verhütungsmethode. Je länger die Studienlänge, desto niedriger der Pearl Index. Des weiteren können Vergleiche von Pearl-Indizes aus Studien unterschiedlicher Längen nicht als präzise gewertet werden.
Der Pearl Index der Pille liegt bei 0.1 - 0.9
Die Antibabypille gehört zu einen der sichersten Verhütungsmitteln. Die Voraussetzung dafür ist eine regelmäßige Einnahme sowie eine Anwendung laut der angegebenen Einnahmevorschriften. Die Sicherheit der Pille kann durch die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten beeinflusst werden. Obwohl die Pille sehr sicher ist, kann die Wirkung ebenfalls durch beispielsweise Erbrechen oder Durchfall vermindert werden, so dass es auch bei Einnahme der Pille möglich ist, schwanger zu werden. Derzeit gibt es in Deutschland über 50 verschiedene Pillenpräparate.
Der Pearl Index von kombinierten Antibabypillen der ersten Generation und den sogenannten Mikropillen, welche lediglich eine niedrigere Dosierung des Hormons Östrogen beinhalten, unterscheidet sich nicht.
Der Pearl Index der Pille liegt bei 0.5 - 3.
Die Minipille unterscheidet sich von der kombinierten Antibabypille, da diese kein Östrogen enthalten. Die Sicherheit der Minipille ist stark von der korrekten Einnahme und dem enthaltenen Gestagen abhängig. Z.B. die Minipille Cerazette enthält den aktiven Wirkstoff Desogestrel, der den Eisprung hemmen kann und dadurch sicherer ist als Minipillen mit dem aktiven Wirkstoff Noretistheron. Des weiteren ist das Einnahmefenster von Cerazette 12 Stunden, im Vergleich zu den 3 Studen bei anderen Minipillen, welches dieser Minipille eine größere Sicherheit gibt.
Der Pearl Index beim Verhütungsring liegt bei 0.4 - 0.65. Dies bedeutet dass 4 bis maximal 6 von 1000 Frauen während der Anwendung des Verhütungsring schwanger wurden. Die Vorraussetzung für diese Sicherheit ist eine gemäße Anwendung.
Die Sicherheit des Verhütungsring liegt im selben Bereich als die der Antibabypille. Der in Deutschland bekannteste Verhütungsring, der NuvaRing, enthält eine Hormonkombination aus Etonogestrel und Ethinylestradiol. Diesrt wird bis zum Gebärmuttermund eingeführt und verbleibt in dieser Position für 21 Tage. Aufgrund des direkten Schleimhautkontakts können die Hormone kontinuierlich freigesetzt werden und dadurch ist die Hormonbelastung im Körper der Frau geringer.
Der Pearl Index beim Hormonpflaster liegt bei 0.72 - 0.9.
Das Verhütungspflaster ist eine hormonelle Methode zur Empfängnisverhütung. Das Evra Verhütungspflaster ist das in Deutschland und der Schweiz erhältliche Verhütungspflaster. Das Pflaster wird auf die Haut aufgeklebt und verbleibt dort für die nächsten 21 Tage. Der Pflasterwechsel sollte dabei immer am gleichen Wochentag geschehen.
Der Pearl Index des Hormonpflasters erhöht sich, wenn es von Frauen mit Übergewicht angewendet wird. Das Pflaster sollte von Frauen über 90kg nicht als Verhütungsmethode angewendet werden.
Der Pearl Index der Hormonspirale liegt bei 0.16 und gilt somit als eine der sichersten Verhütungsmethoden.
Der Pearl Index der Hormonspirale bleibt während der Anwendung konstant, da die verhütende Wirkung nicht durch äußere Umstände reduziert wird. Die Hormonspirale kann bis zu fünf Jahren in der Gebärmutterhöhle bleiben. Die Lage der Hormonspirale in der Gebärmutter sollte alle sechs Monate von einem Gynäkologen überprüft werden.
Der Pearl Index der Dreimonatsspritze liegt bei 0.3 - 0.88.
Die Dreimonatsspritze ist ein Langzeitverhütungsmittel und bietet eine hohe Sicherheit gegen ungewollte Schwangerschaften. Die Depotspritze, wie sie auch genannt wird, greift stärker in den Hormonhaushalt ein als die Pille und aus diesem Grund wird die Spritze normalerweise nur in Ausnahmefällen vom Arztverschrieben, wenn andere Verhütungsmittel nicht geeignet sind.
Der Pearl Index beim Stäbchen liegt bei 0 - 0.08.
Das Implantat, auch Implanon, zur Verhütung enthält ausschließlich Gestagen und gehört zur Gruppe der hormonellen Verhütungsmittel. Das Hormonstäbchen wird vom behandelnden Gynäkologen in den Oberarm der Frau eingesetzt und verbleibt dort für drei Jahre und kann danach durch ein Neues ersetzt werden. Der Pearl Index der Hormonspirale bleibt während der Anwendung konstant, da die verhütende Wirkung nicht durch äußere Umstände reduziert wird.
Der Pearl Index der Kupferspirale beträgt 0.3 - 0.8.
Die Sicherheit der Kupferspirale bleibt während der Anwendungszeit konstant, da die verhütende Wirkung nicht durch äußere Umstände reduziert wird. Das Kupfer gibt Kupferionen ab, die auf Spermatozoen-Enzyme und die Gebärmutterschleimhaut wie ein Spermizid wirken. Die Kupferspirale kann von fünf bis 10 Jahren in der Gebärmutterhöhle bleiben.
Der Pearl Index der Kupferkette liegt bei 0.1 - 0.5.
Die Kupferkette hat die selbe Wirkungsweise wie die Kupferspirale und wird ebenfalls vom behandelnden Gynäkologen in die Gebärmutter eingeführt. Ein großer Vorteil der Kupferkette ist die Verhütung ohne Hormone, dies wird von vielen Frauen sehr geschätzt. Die Kette zur Verhütung kann nach dem Einsetzen für bis zu fünf Jahren in der Gebärmutter verbleiben.
Der Pearl Index beim Diaphragma liegt bei 1 - 20.
Das Diaphragma muss vor jedem Geschlechtsverkehr eingesetzt und danach wieder entfernt werden. Vor der Anwendung muss die notwendige Größe ermittelt und das Diaphragma angepasst werden. Nach Geburten oder Gewichtsveränderungen sollte die Größe überprüft und wenn nötig neu angepasst werden. Das Diaphragma muss gemeinsam mit einem Verhütungsgel verwendet werden, dieses fungiert als Spermizid und verhindert, dass die Spermien den Gebärmuttermund erreichen. Die Sicherheit eines Diaphragma ist stark von der korrekten Anwendung abhängig.
Der Pearl Index beim Kondom liegt bei 2 – 12.
Das Kondom wird vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis des Mannes gezogen und ist bisher das einzige Verhütungsmittel für den Mann. Der Vorteil ist, dass ein Kondom nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Die richtige Anwendung sowie eine gute Qualität sind entscheidend für die Zuverlässigkeit eines Kondoms. Deshalb sollte stets auf die Kennzeichnung CE mit einer Prüfstellennummer und das Haltbarkeitsdatum geachtet werden.
Der Pearl Index beim Femidom liegt bei 5 - 25.
Das Femidom ist ein Frauenkondom und schützt die Frau sowohl vor einer ungewollten Schwangerschaft als auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Sicherheit eines Femidom ist sehr stark von der richtigen Anwendung abhängig.
Verhütungszäpfchen, Spermizidcremes und Gels gelten als chemische Verhütungsmethoden. Diese Verhütungsmethoden sorgen dafür dass Spermien entweder absterben oder unbeweglich werden.
Der Pearl Index beim Verhütungszäpfchen liegt bei 3 - 21.
Chemische Verhütungsmethoden gelten als unsicher. Am besten sollten chemische Verhütungsmittel mit mechanischen Verhütungsmethoden wie beispielsweise dem Kondom oder der Spirale ergänzt werden.
Der Pearl Index beim Verhütungscomputer liegt bei 0.6 - 4.
Es gibt einerseits den Cyclotest im Pearl Index, bei diesem wird jeden Tag nach dem Aufstehen die Temperatur gemessen, kurz vor dem Eisprung signalisiert der Cyclotest die Notwendigkeit eines Urintests, aufgrund dieser Probe können die fruchtbaren Tage genauer festgestellt werden.
Andererseits kommt auch der Verhütungscomputer im Pearl Index zum Errechnen der fruchtbaren Tage zum Einsatz. Persona ist eine natürliche Verhütungsmethode und errechnet jene Tage, an denen ein hohes Risiko besteht schwanger zu werden. Hierbei wird auch die Überlebenszeit eines Spermiums im Körper der Frau berücksichtigt.
Der Pearl Index der Temperaturmethode liegt bei 0.8 - 3.
Bei der Temperaturmethode misst die Frau jeden Tag zur gleichen Uhrzeit ihre Körpertemperatur und trägt diesen Wert auf einem Kurvenblatt ein. Aufgrund des Kurvenverlaufs kann auf den Eisprung und die unfruchtbaren Tage geschlossen werden.
Der Pearl Index bei Koitus interruptus liegt bei 4 - 20.
Der Koitus Interruptus (Latein: coitus "Geschlechtsverkehr"; interruptus "unterbrochen") ist eines der unsichersten Verhütungsmethoden. Diese Methode schütz nicht vor Geschlechtskrankheiten und da keine Barrieremethoden oder Chemischemethoden verwendet werden, kann es durch das Präejakulat zu einer Schwangerschaft kommen.
Der Pearl Index einer Sterilisation bzw. einer Vasektomie liegt bei 0.1 - 0.3.
Die Sterilisation der Frau ist ein operativer Vorgang, der im Regelfall nicht mehr rückgängig zu machen ist. Oftmals entscheiden sich Paare für eine Vasektomie des Mannes, sobald die Familienplanung abgeschlossen ist, da diese wesentlich leichter durchzuführen ist als eine Sterilisation bei der Frau.
Bei der Vasektomie des Mannes werden die beiden Samenleiter durchtrennt und somit können keine Samenzellen mehr in den Samenerguss gelangen. Nach dem Eingriff erfolgen mehrere Untersuchungen des Samenergusses, um abzuklären, ob ein sicherer Schutz besteht.
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