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Vorzeitige Ejakulation (ejaculatio praecox) bezeichnet einen verfrühten Samenerguss weniger als eine Minute nach oder bereits vor der Penetration. Die meisten Männer haben dieses Problem mindestens einmal im Leben, als medizinisches Problem wird es angesehen, wenn es in etwa 75% der sexuellen Kontakte auftritt.
Die Gründe können vielfältig sein, doch vorzeitiger Samenerguss kann in vielen Fällen verhindert werden. Dazu gehören beispielsweise physische Übungen, medikamentöse Behandlungsmethoden. Finden Sie hier alle Informationen, wie man die Ejakulation verzögern kann.
Cremes oder Sprays mit betäubender Wirkung können zu früh kommen verhindern, wenn sie etwa 10 bis 15 Minuten vor dem sexuellen Kontakt direkt auf den Penis aufgetragen werden. Typische Wirkstoffe für Lokalanästhetika sind beispielsweise Benzocain, Lidocain und Prilocain. Diese reduzieren das Gefühl auf der Penisoberfläche und können dadurch die verfrühte Ejakulation verhindern und den Samenerguss um mehrere Minuten verzögern.
Bei der Anwendung von lokalen Betäubungsmitteln sollte ein Kondom benutzt werden, um die Wirkung auf den Penis zu beschränken. Allgemein ist diese Behandlungsmethode gut verträglich, in vereinzelten Fällen können bei der Anwendung jedoch leichte Schmerzen oder ein brennendes Gefühl auftreten. Auch kann es zu eingeschränkter Libido und temporärem Gefühlsverlust kommen.
Die Nutzung spezieller Kondome kann durch eine Reduzierung der Sensibilität des Penis ebenfalls die Dauer bis zur Ejakulation verzögern. Beispielswiese enthalten die Kondome "Performa" von Durex und "max.LOVE" von Condomi in der Spitze zusätzlich eine kleine Menge Benzocain, den gleichen Wirkstoff wie oben genannte Lokalanästhetika. Dies beeinflusst das Gefühl an der Eichel und verlängert damit die Zeit bis zum Samenerguss, oftmals um mehrere Minuten.
Das verschreibungspflichtige Medikament Priligy ist spezifisch für die Behandlung von vorzeitigem Samenerguss zugelassen und kann die intravaginale Latenzzeit der der Ejakulation um das drei- bis vierfache verlängern. Der aktive Wirkstoff Dapoxetin liegt in Tablettenform vor und wird etwa ein bis drei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen.
Die Wirkung von Priligy basiert auf einer Beeinflussung des Hormons Serotonin, das Medikament wird auch als selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bezeichnet. Es verbessert die wahrgenommene Kontrolle über die Ejakulation und kann dadurch die sexuelle Zufriedenheit beider Partner steigern.
Einige Antidepressiva können als Nebenwirkung einen verzögerten Orgasmus verursachen. Diese gehören ebenfalls zu den selektivern Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) wie Priligy, werden jedoch nicht zur ausschließlichen Behandlung von vorzeitigem Samenerguss verschrieben.
Einige Schmerzmittel, beispielsweise mit dem Wirkstoff Tramadol, können als Nebenwirkung unter anderem die Dauer bis zur Ejakulation beeinflussen. Das Medikament gehört zu den Opoiden und wird nur für die Linderung mäßiger bis starker Schmerzen verschrieben, weshalb es nicht ausschließlich für die Behandlung von frühzeitigem Samenerguss genutzt werden sollte.
Typische Medikamente für die Behandlung von erektiler Dysfunktion sind sogenannte Phosphodiesterase-5- Hemmer (PDE-5-Hemmer). Dazu gehören beispielsweise Viagra, Cialis und Levitra. Diese können als Nebenwirkung auch vorzeitigen Samenerguss verhindern.
Der Wirkstoff Modafinil wird vornehmlich zur Behandlung von Narkolepsie verschrieben, wurde jedoch in ersten Studien auch erfolgreich zur Verzögerung vorzeitiger Samenergüsse eingesetzt. Bisher ist das Medikament jedoch noch nicht umfassend für diese Anwendung erforscht und nicht zur Behandlung verfrühter Ejakulation zugelassen.
Patienten mit vergrößerter Prostata erhalten zur symptomatischen Therapie oft den Wirkstoff Silodosin. Dieser wurde in wissenschaftlichen Studien auf die Verträglichkeit und Wirksamkeit in der Behandlung von vorzeitigem Samenerguss untersucht und als wirksam eingestuft. Im Handel erhältliche Medikamente mit dem Wirkstoff sind jedoch nicht für die diese Behandlung zugelassen.
Bestimmte Übungen für die Beckenbodenmuskulatur können die Neigung zur vorzeitigen Ejakulation reduzieren. Die Stärkung der Muskulatur fördert die Kontrolle der Erektion und des Samenergusses.
Zur Vorbereitung der Übungen müssen zunächst die korrekten Muskelgruppen identifiziert werden. Diese sind zum Beispiel zu erkennen, wenn das Urinieren kurzzeitig unterbrochen wird oder die Muskeln angestrengt werden, welche Flatulenz verhindern. Diese gehören zur Beckenbodenmuskulatur.
Mit der Stopp-Start-Technik soll über einen längeren Zeitraum hinweg trainiert werden, den Punkt zu erkennen und hinauszuzögern, an dem eine Ejakulation unvermeidlich ist. Hierzu wird etwa dreimal wöchentlich bei der manuellen Stimulation des Penis kurz vor dem Unvermeidlichkeitspunkt die Stimulation unterbrochen, sodass es noch nicht zur Ejakulation kommt. Während der Pause sollte die bestehende Erregung bewusst wahrgenommen werden. Ist eine ausreichende Entspannung erreicht und die Erregung reduziert, wird die Stimulation erneut begonnen.
Diese Übung sollte für etwa 15 bis 20 Minuten andauern, bis schließlich die Ejakulation erfolgen kann. Das Training mit der Stopp-Start-Methode hilft dabei, die eigenen Erregungs- und Entspannungspunkte besser zu erkennen und bewusst damit zu arbeiten. Es benötigt jedoch einige Zeit und Übung, um die Methode zu meistern. Besonders zu Beginn des Behandlung ist der anzustrebende Zeitraum von 15 bis 20 Minuten daher nur als eventuelles Ziel zu verstehen.
Ähnlich der Stopp-Start-Technik benötigt die sogenannte Squeeze-Technik längere Zeit der Übung, allerdings involviert diese idealerweise den Sexualpartner. Dieser beginnt mit der sexuellen Stimulation des Penis, es erfolgt jedoch keine Penetraton. Sobald der Punkt kurz vor dem Samenerguss erreicht ist, pausiert der Partner mit der Stimulation und drückt den Penis kurz unterhalb der Eichel ab.
Nach etwa 20 Sekunden kann die Stimulation erneut begonnen werden oder sobald der Druck zur Ejakulation abklingt. Der Prozess wird für etwa 15 bis 20 Minuten oder solange wie nötig wiederholt. Im Idealfall trägt diese Übung dazu bei, den Samenerguss schließlich ohne Hilfe zu verzögern.
Vorzeitige Ejakulation wird in einigen Fällen durch eine Hypersensibilität der Eichel ausgelöst, welche durch Übungen reguliert werden kann. Dazu wird die Vorhaut zurückgezogen und etwas Gleitmittel auf die Eichel aufgetragen. Anschließend geht der Patient etwa 10 Minuten hin und her, sodass die Unterwäsche den sensiblen Bereich des Penis berührt und eine Desensibilisierung für dieses Gefühl erreicht wird. Die Übung kann zweimal täglich erfolgen.
Auch Selbstbefriedigung etwa eine bis zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr kann dabei helfen, den Orgasmus mit dem Partner hinaus zu zögern.
Selbst auferlegter Stress und Druck für sexuelle Höchstleistungen können bereits bestehende Probleme mit vorzeitigem Samenerguss weiter verschlimmern und lenken zudem vom Genießen des Geschlechtsverkehrs ab. Bewusstes Trainieren von mehr mentaler Präsenz im Moment kann das Erleben des Zusammenseins verbessern und den Fokus von reiner Leistung ablenken.
Dazu sollte sich auf die Gefühle im ganzen Körper konzentriert werden, wenn eine Berührung mit dem Partner erfolgt. Dies erfolgt so speziell wie möglich: wie warm oder kalt ist die Berührung, wo ist sie am meisten zu spüren, wie fühlt es sich an? Konzentrieren Sie sich neben dem Hören und Sehen auch auf Gerüche und Geschmack. Sobald die Gedanken abstreifen, kommen Sie so schnell wie möglich zurück in die Gegenwart.
Führen Sie die Hand des Partners, auch entfernt von hochsensiblen Bereichen. Umgekehrt fragen Sie auch Ihren Partner, welche Berührungen und Stimulationen sich gut anfühlen und lassen Sie sich führen. Der Fokus auf die Erfahrungen im Moment ohne Gedanken an Leistung können Stress abbauen und führen zu einer positiven mentalen Atmosphäre für den Geschlechtsverkehr.
Der temporäre Verzicht auf Geschlechtsverkehr mit dem Partner kann den Leistungsdruck reduzieren, jederzeit sexuell präsent zu sein. Es können in dieser Zeit andere Formen der Befriedigung erforscht werden, welche keine Penetration benötigen. So kann auch eine verbesserte sexuelle Beziehung mit dem Partner aufgebaut werden, welche Stress und Frustration vermeidet und ein spielerisches neues Kennenlernen des Körpers des Partners ermöglicht.
In vielen Fällen kann eine psychologische Behandlung Probleme mit vorzeitigem Samenerguss reduzieren, vor allem wenn dieser hauptsächlich durch Stress oder Versagensängste ausgelöst wird. Die Therapie beinhaltet Gespräche über die sexuellen Erfahrungen und bisherige Beziehungen, um mögliche Ursachen zu diagnostizieren.
Auch kann eine begleitende Beratung mögliche Beziehungsprobleme mit dem aktuellen Partner lindern, wenn eine Paartherapie integriert wird. Sexuelle Schwierigkeiten können oft zu Problemen in der Beziehung führen, weshalb eine ganzheitliche Behandlung zu empfehlen ist. Psychologische Beratung zeigt die höchste Erfolgsrate in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung.
Eine ergänzende Einnahme von Zink kann unterschiedliche positive Wirkungen auf den Körper haben. Unter anderem kann der Mineralstoff die Produktion von Testosteron unterstützen und die Libido anregen. Wissenschaftliche Studien haben einen Zusammenhang von Zinkmangel und geringen Testosteronwerten gefunden. Es wird vermutet, dass Zink daher auch bei der Behandlung von vorzeitigem Samenerguss helfen kann, allerdings gibt es dazu noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Untersuchungen.
In manchen Fällen können Patienten von einer Umstellung der Ernährung profitieren. Beispielsweise kann sich schweres Übergewicht durch einen erhöhten Anteil von Östrogen im männlichen Körper auf vorzeitigen Samenerguss auswirken, weshalb Gewichtsverlust das Problem lindern kann.
Auch kann eine gesunde Ernährungsweise dazu beitragen, Probleme mit der Prostata oder dem Harntrakt zu vermeiden, was sich ebenfalls auf sexuelle Leistungsfähigkeit auswirkt. Auch gesenkte Cholesterinwerte und ein gesundes Herz können dabei helfen, frühzeitige Ejakulation zu verhindern.
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