Mit zunehmendem Alter können die Themen sexuelle Gesundheit, Wechseljahre und Verhütung für manche Frauen schwierig sein.
Auch wenn die Fruchtbarkeit nach dem 40. Lebensjahr auf natürliche Weise abnimmt, besteht immer noch ein geringes Risiko, dass eine Schwangerschaft auftritt. Aus diesem Grund sollten Sie bis zur Menopause weiterhin sicher verhüten.
Normalerweise sind hormonelle Verhütungsmittel bis zum Alter von 50-55 Jahren unbedenklich. Doch es muss in diesem Alter noch einiges beachtet werden. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre verändert sich das Gesundheitsprofil von Frauen deutlich.
Lesen Sie weiter und erfahren Sie, welche Verhütungsmethoden sicher sind, welche möglichen Risiken und Vorteile es gibt und wie der Übergang zur Menopause gelingt.
Die meisten verfügbaren hormonellen Verhütungsmittel sind im Allgemeinen sicher in der Anwendung, wenn Sie 40 Jahre oder älter sind. Dazu gehören kurzfristige Methoden wie die Pille sowie langfristig wirksame, reversible Verhütungsmittel (LARC) wie die Spirale.
Für jede Verhütungsmethode gibt es eine eigene Altersgrenze, Sie können sie jedoch bis zum Alter von 50–55 Jahren anwenden, sofern Sie keine anderen gesundheitlichen Probleme oder Risikofaktoren haben und weiterhin Ihre Menstruation haben.
Empfängnisverhütung | Enthält | Altersgrenze |
---|---|---|
Antibabypille, Evra-Pflaster, NuvaRing | Östrogen und Progesteron | 50 |
Verhütungsspritze | Progesteron | 50 |
Minipille, Verhütungsimplantat (Nexplanon), Hormonspirale | Progesteron | 55 |
Lesen Sie weiter, um mehr über die jeweiligen Altersgrenzen, Risiken und Vorteile zu erfahren.
Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva enthalten sowohl Östrogen als auch Progesteron und sind als „die Pille“, Pflaster oder Ring verfügbar.
Bis zum 50. Lebensjahr sind sie sicher in der Anwendung- vorausgesetzt, bei Ihnen existieren keine anderen medizinischen Probleme oder Risikofaktoren für Nebenwirkungen.
Hormonelle Empfängnisverhütung bietet mehrere Vorteile.
Vorteile von kombinierter hormoneller Kontrazeption für Frauen ab 40 |
---|
die Menstruation kann kürzer sein verbessert Wechseljahrsbeschwerden kann zur Erhaltung der Knochengesundheit beitragen das Risiko von Eierstock- und Gebärmutterkrebs wird verringert |
Beachten Sie allerdings, dass hormonelle Verhütung bei manchen Frauen das Risiko von Komplikationen wie Blutgerinnseln, Krebs und anderen gesundheitlichen Problemen erhöhen kann. Sie dürfen es daher nicht einnehmen, wenn Sie:
Hierbei handelt es sich um keine vollständige Liste. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt muss beurteilen, ob die Einnahme von kombinierter hormoneller Verhütung für Sie geeignet ist.
Die reine Gestagenpille ist auch bekannt unter der Bezeichnung „Minipille“. Sie ist sicher für Frauen, die keine kombinierte hormonelle Verhütung einnehmen können. Die Minipille kann bis zum 55. Lebensjahr angewendet werden.
Vorteile der Minipille für Frauen ab 40 |
---|
sicher bei Raucherinnen oder Frauen mit Komplikationsrisiko das Risiko von Blutgerinnseln wird nicht erhöht kein Einfluss auf die Knochengesundheit |
Für die meisten Frauen über 40 stellt die Minipille eine sichere Option dar. Es birgt nur ein geringeres Risiko für Komplikationen und kann die Schmerzen bei Frauen mit Endometriose lindern.
Frauen, die Brustkrebs haben, können die Minipille nicht einnehmen. Außerdem kann die Minipille zu unregelmäßigen Blutungen führen.
Beim Verhütungsimplantat handelt es sich um ein kleines Stäbchen, das unter die Haut im Arm eingesetzt wird. Nach dem Einsetzen kann es bis zu 3 Jahre im Körper bleiben und bis zum 55. Lebensjahr verwendet werden.
Ähnlich wie die Minipille enthält sie nur Gestagen. Das bedeutet, dass es eine sichere Option für Frauen ist, bei denen ein Risiko für Komplikationen durch kombinierte hormonelle Verhütung besteht. Zudem ist sie ein sehr wirksames Verhütungsmittel, da an die Einnahme nicht gedacht werden muss.
Vorteile des Verhütungsimplantats für Frauen ab 40 |
---|
sicher für Raucherinnen oder Frauen mit einem Risiko für Blutgerinnsel hohe Wirksamkeit und einfache Anwendung kein Einfluss auf die Knochengesundheit |
Es ist möglich, dass Sie unregelmäßige Blutungen erleben. Wenn Sie regelmäßigere Perioden möchten, können Sie eine andere Verhütungsmethode wie die kombinierte hormonelle Verhütung oder die Verhütungsspritze in Erwägung ziehen.
Bei der Hormonspirale handelt es sich um eine Art von Verhütung, die nur auf Gestagen basiert. Die Hormonspirale ist ein kleines T-förmiges Gerät, das in der Gebärmutter eingesetzt wird.
Manche Hormonspiralen-Marken können bis zu 8 Jahre wirksam sein. Das heißt, dass sie sicher bis zum 55. Lebensjahr verwendet werden können, wenn sie vor dem 45. Lebensjahr eingesetzt werden.
Vorteile der Hormonspirale für Frauen ab 40 |
---|
sicher für Raucherinnen oder Frauen mit einem Risiko für Blutgerinnsel das Risiko von Eierstock- und Gebärmutterkrebs wird verringert manche Marken sind bis zu 8 Jahre lang sicher in der Anwendung Kann Menstruationsblutungen und Schmerzen lindern |
Die Hormonspirale wird Frauen oft empfohlen, um Menstruationsblutungen und Schmerzen zu reduzieren und Endometriose zu behandeln. Zudem gibt es einige Hinweise darauf, dass es zur Senkung des Risikos von Gebärmutterkrebs und Eierstockkrebs beitragen kann.
Allerdings kann diese Methode, wie auch die anderen Mittel mit nur Progesteron, nicht angewendet werden, wenn Sie derzeit Brustkrebs haben.
Die Verhütungsspritze ist eine weitere Form eines langwirksamen Verhütungsmittels, das Progesteron enthält. Sie spritzen sich die Injektion selbst und sind bis zu 13 Wochen lang vor einer Schwangerschaft geschützt.
Es gibt einige spezielle Risiken für Frauen über 40, weshalb sie nur bis zum 50. Lebensjahr angewendet werden kann.
Ein Vorteil der Spritze besteht darin, dass sie das Risiko von Gebärmutter- und Eierstockkrebs senken kann. Forschungen haben gezeigt, dass es auch bei der Linderung starker Menstruationsblutungen bei Frauen in der Perimenopause helfen kann.
Vorteile der Hormonspritze für Frauen ab 40 |
---|
sicher für Frauen mit einem Risiko für Blutgerinnsel das Risiko von Eierstock- und Gebärmutterkrebs wird verringert kann Menstruationsblutungen und Schmerzen lindern |
Wenn bei Ihnen ein erhöhtes Osteoporoserisiko besteht, sollten Sie die Verhütungsspritze nicht anwenden. Dies gilt auch, wenn Sie über 40 Jahre alt sind und:
Grund dafür ist, dass die Hormonspritze die Knochendichte reduzieren kann. Dies wiederum kann das Risiko von Knochenproblemen oder Verletzungen erhöhen. Auch wenn Hinweise darauf deuten, dass diese Nachteile nach dem Absetzen der Einnahme nachlassen, wird es zur Sicherheit für diese Frauen dennoch nicht empfohlen.
Mit zunehmendem Alter steigt bei Frauen das Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme.
Hormonelle Behandlungen zur Empfängnisverhütung oder bei Wechseljahrsbeschwerden können diese Risiken noch weiter erhöhen. Daher fallen die Behandlungsempfehlungen für Frauen über 40 anders aus als für Jüngere.
Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt ab dem 40. Lebensjahr und nach der Menopause.
Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für Blutgerinnsel (venöse Thromboembolien) deutlich an. Laut der Health Improvement Schottland erleiden jährlich 1 von 1.000 bis 1 von 100 Personen über 40 Jahren ein Blutgerinnsel.
Risiko von Blutgerinnseln abhängig vom Alter Die jährliche Häufigkeit von Blutgerinnseln bei Menschen in Abhängigkeit vom Alter. |
|
---|---|
Unter 40 Jahren | 1 von 10.000 Personen |
40 - 79 Jahre | 1 von 1.000 Personen |
80 Jahre oder älter | 1 von 100 Personen |
Blutgerinnsel und Herzerkrankungen können das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Ein Studie fand heraus, dass sich das Schlaganfallrisiko ab dem 45. Lebensjahr alle 10 Jahre verdoppelt.
Hormonelle Behandlungen wie Verhütungsmittel und Hormonersatztherapie können manchmal das Risiko von Blutgerinnseln und Herzerkrankungen erhöhen. Daher muss Ihre Ärztin oder Ihr Arzt das Risiko anhand Ihrer eigenen Krankengeschichte einschätzen.
Wichtig
Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Rauchen oder Alkoholkonsum sind ebenfalls erhebliche Risikofaktoren für Blutgerinnsel. Diese wirken sich auch auf Ihre Verhütungsmöglichkeiten aus.
Auch das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, steigt mit dem Alter.
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei älteren Frauen. 80 % der Brustkrebsfälle treten bei Frauen ab 50 auf. Weitere Krebsarten, die bei Frauen über 40 häufig vorkommen, sind Gebärmutterkrebs( Endometriumkarzinom) und Eierstockkrebs.
Die Einnahme bestimmter hormoneller Verhütungsmittel und Hormonersatztherapien kann dieses Risiko weiter erhöhen, während andere es verringern können. Wenn bei Ihnen weitere Risikofaktoren für Krebs vorliegen, muss ärztlich beurteilt werden, welche Verhütungsmethode für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Bei Frauen nach der Menopause besteht ein höheres Risiko für Knochenschwäche (Osteoporose). Dies kann das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen.
Manche Verhütungsmittel, wie zum Beispiel die Hormonspritze, können das Osteoporoserisiko erhöhen. Andere, wie die Pille, können die Knochendichte verbessern und so das Osteoporoserisiko reduzieren.
Wenn bei Ihnen ein besonderes Risiko für Osteoporose besteht, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt das Risiko beurteilen.
Als Perimenopause wird der Zeitraum bis zur letzten Periode bezeichnet. Für gewöhnlich beginnt sie zwischen Mitte 40 und Anfang 50, kann aber bei manchen Frauen auch schon früher eintreten.
In der Menopause erleben viele Frauen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schmierblutungen, Stimmungsschwankungen und Scheidentrockenheit.
Bestimmte hormonelle Verhütungsmittel können spezifische Wechseljahrsbeschwerden lindern. Insbesondere bei Menstruationsblutungen und -schmerzen können sie helfen, die bei Frauen ab 40 häufiger auftreten.
Beispielsweise werden Frauen unter 50 Jahren in der Perimenopause manchmal kombinierte hormonelle Verhütungsmittel wie die „Pille“ verschrieben, um die Wechseljahrsbeschwerden zu lindern.
Hormonersatztherapie (HET) ist eine Gruppe von Behandlungen, die zur Linderung der Wechseljahresbeschwerden beitragen können.
Während der Wechseljahre sinken die Östrogen- und Progesteronwerte, was zu Symptomen führt. Eine Hormonersatztherapie gleicht diesen Hormonspiegel aus und behandelt so die Symptome.
Beachten Sie, dass Sie weiterhin verhüten müssen, wenn Sie vor dem 55. Lebensjahr eine Hormonersatztherapie anwenden. Denn eine Hormonersatztherapie schützt nicht vor einer Schwangerschaft. Die meisten hormonellen Verhütungsmittel, die nur Gestagen enthalten, können Sie parallel zur Hormonersatztherapie verwenden.
Die Hormonspirale ist auch zum Schutz Ihrer Gebärmutterschleimhaut während der Anwendung bestimmter Östrogenersatztherapien zugelassen.
Wenn Sie keine hormonelle Verhütung anwenden können, stehen Ihnen mehrere sichere Alternativen zur Verfügung.
Alternativen zur hormonellen Verhütung ab 40
Frauen können weiterhin auf Notfallverhütung zurückgreifen, wenn sie noch Verhütung benötigen und ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten. Dazu gehören die „Pille danach“ oder die Kupferspirale.
Die meisten Frauen sollten die Verhütung mit Eintreten der Menopause beenden.
Als Menopause bezeichnet man eine Phase im Leben einer Frau, in der ihre Periode dauerhaft ausbleibt und sie nicht mehr schwanger werden kann.
Dies kann passieren:
Sobald Sie die Menopause erreicht haben (postmenopausal sind), benötigen Sie keine hormonelle Verhütung mehr.
Wichtig
Auch nach der Menopause besteht weiterhin das Risiko sexuell übertragbarer Infektionen (STIs). Daher sollten Sie weiterhin Barrieremethoden wie Kondome verwenden, um sich vor Krankheiten zu schützen.
Bei der Wahl der Verhütungsmittel nach dem 40. Lebensjahr mag die Menge an Informationen und Faktoren überwältigend erscheinen, die zu berücksichtigen sind.
Daher haben wir ein Quiz für Sie erstellt, damit Sie ganz einfach herausfinden können, welche Möglichkeit für Sie am besten geeignet ist.
Lassen Sie sich stets ärztlich beraten, bevor Sie mit der Anwendung von Verhütungsmitteln beginnen oder diese wechseln. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie bereits gesundheitliche Herausforderungen haben.
Wirkstoff der Pille: Was ist Gestagen?
Geprüft von Dr. Caroline FontanaArzneimittel
auswählen
Medizinischen
Fragebogen ausfüllen
Der Arzt stellt
Ihr Rezept aus
Lieferung ohne
zusätzliche Gebühren