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Jährlich infizieren sich circa zehntausend Frauen neu mit Chlamydien. Ein Großteil der Betroffenen bemerkt keine Anzeichen für eine Infektion mit den Bakterien Chlamydia trachomatis. Die Chlamydien Infektion im Genitalbereich wird von 20 Prozent der Frauen wahrgenommen. Nur 50 Prozent der Männer bemerken typische Symptome. Nachfolgend sind Chlamydien Symptome in Abhängigkeit von der jeweiligen Körperregion aufgeführt.
Auslöser für Anzeichen infizierter Geschlechts- und Harnorgane sind Chlamydia trachomatis (Serovare D-K). Ein Befall mit Chlamydia trachomatis (Untertyp A-C) verursacht Symptome in der Augenregion. Unabhängig vom Geschlecht des Patienten macht sich eine Chlamydien Infektion durch Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen bemerkbar.
Die grippalen Symptome entstehen aufgrund einer Ausbreitung des Bakteriums über die Blutbahn. Vereinzelt bemerken betroffene Männer und Frauen Schwäche beziehungsweise Müdigkeit während des gesamten Tages. Zudem können sich Anzeichen einer Chlamydien Infektion in Abhängigkeit von bevorzugten sexuellen Praktiken zudem im Rachen (Pharyngitis) beziehungsweise im Mastdarm (Proktitis) bemerkbar machen.
Rund 80 Prozent aller weiblichen Chlamydien Infektionen (D-K) bleiben unbemerkt. Da die Schleimhäute im Genitalbereich wenig Nervengewebe aufweisen, sind typische Symptome kaum zu verzeichnen. Einige Frauen bemerken Fluor vaginalis, einen blutig-eitrigen Vaginalausfluss. Vereinzelt befallen diese Keime auch die weibliche Harnröhre beziehungsweise die Bartholin Drüsen. Bei letzteren handelt es sich um die großen Scheidenvorhofdrüsen, welche der kontinuierlichen Befeuchtung der Schleimhaut dienen.
Weiterhin ist eine Ausbreitung der Chlamydien Infektion über den Gebärmutterhals auf die Gebärmutterschleimhaut möglich. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können sich Eileiter, Eierstöcke und der Bauchraum ebenso infizieren. Im Anfangsstadium einer Endometritis (Gebärmutterschleimhautinfektion) treten Blutungsstörungen, wie beispielsweise Schmierblutungen auf.
Eine fortschreitende Ausbreitung der Infektion ist durch Fieber, Becken- und Unterbauchbeschwerden erkennbar. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Eileiter verkleben und mit Narben zusammenwachsen. Gynäkologen können eine Adnexitis (Entzündung der Eierstöcke und Eileiter) durch Schwellungen im Unterbauch ertasten. Bleibt eine medikamentöse Behandlung aus, besteht die Gefahr, dass die Frau unfruchtbar wird. Zudem steigt das Risiko einer extrauterinen Schwangerschaft (außerhalb der Gebärmutter) an.
Das sogenannte Fitz Hugh Curtis Syndrom entsteht aufgrund einer Chlamydien Infektion im Bauchraum. Betroffen ist die Leberkapsel (Perihepatitis) als auch das Bauchfell (Peritonitis). Frauen bemerken hier anhaltende Abgeschlagenheit, Fieber als auch rechtsseitige Oberbauchschmerzen. Letztere entstehen vorrangig bei Druck. Aufgrund des Nervenverlaufs besteht zudem die Möglichkeit, dass die Chlamydien Symptome bis in den Bereich der rechten Schulter ausstrahlen.
Gynäkologen gehen weiterführend davon aus, dass eine Infektion mit Chlamydiae trachomatis das Risiko für mögliche Schwangerschaftskomplikationen signifikant erhöhen kann. Hierzu gehören beispielsweise Frühgeburten oder vorzeitiger Blasensprung.
Genitale Infektionen bei Frauen können unter der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Circa 60 bis 70 Prozent der Mütter übertragen die Bakterien auf das Kind. Anzeichen einer Lungenentzündungen, einer Mittelohrentzündung (Otitis media) oder einer Bindehautentzündung (Ophthalmia neonatorum) weisen auf eine Neugeboreneninfektion mit Chlamydien hin.
Eine akute Lungenentzündung droht, wenn der Säugling während der Geburt keimhaltige Vaginalflüssigkeit einatmet. Darüber hinaus kann kindliches Untergewicht zum Zeitpunkt der Geburt auf eine Chlamydien Infektion hinweisen.
Unabhängig vom Geschlecht kann Chlamydiae trachomatis über Analverkehr auch die Darmschleimhaut infizieren. Eine Chlamydien Infektion im Enddarm geht nur selten mit typischen Symptomen einher.
Hierzu gehört schleimig, eitriger Ausfluss aus dem Analbereich (Po), Durchfall, Juckreiz oder ein Analekzem. Häufig bemerken Betroffene akute Schmerzen während des Analverkehrs. Aufgrund des unscheinbaren Verlaufs der Chlamydien Infektion empfehlen Ärzte einen rektalen Test auf Chlamydien in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Dies gilt vor allem für Personen, die Analverkehr bevorzugen.
In Deutschland selten auftretende Symptome werden von unterschiedlichen Serotypen der Chlamydia trachomatis ausgelöst.
Chlamydia trachomatis (Serotyp A-C) löst in Deutschland eine nicht häufig auftretende Augeninfektion aus. Ärzte sprechen hierbei vom sogenannten Trachom. Es handelt sich hierbei um eine eitrige Hornhaut- und Bindehautentzündung des Auges. Bleibt die Erkrankung unerkannt beziehungsweise unbehandelt, kann sie eine Erblindung auslösen. Typische Symptome vom Trachom sind beispielsweise ein unangenehmes Druckgefühl im Auge, Lichtempfindlichkeit und (anhaltend) tränende Augen.
Chlamydia trachomatis (Serotyp L1-L3) verursacht eine in Deutschland sehr selten vorkommende Geschlechtskrankheit. Patienten können nach circa ein bis drei Wochen nach einer Chlamydien Infektion Hautbläschen im Genitalbereich beobachten. Diese wachsen binnen kurzer Zeit zu einem Geschwür aus.
Nach zwei bis sechs Wochen folgt eine Schwellung der Lymphknoten im Leistenbereich. Diese ist entzündlich und sehr schmerzhaft. Zudem beginnt sie zu eitern. Parallel dazu lassen sich allgemeine Krankheitsbeschwerden wir Gliederschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen beobachten. Während des Heilungsprozesses kommt es zur Bildung von Narben. Diese können die Lymphbahnen verengen und den Lymphfluss entsprechend stören.
Infizieren sich Patienten durch Analverkehr mit diesem Serotyp, kann eine Proktitis (schmerzhafte Mastdarmentzündung) entstehen. Schleimig bis blutiger Ausfluss gehören zu typischen Anzeichen.
Chlamydophila pneumoniae, einst bekannt unter der Bezeichnung Chlamydia pneumoniae, kann eine Atemwegsinfektion verursachen. Erkennbar wird diese durch Anzeichen wie Fieber oder Reizhusten. Vereinzelt kann es zur Entwicklung einer Lungenentzündung kommen.
Im Regelfall infizieren sich vorrangig Vögel mit Chlamydia psittaci (Chlamydophila psittaci). Beim Menschen führt diese in seltenen Fällen zur Papageienkrankheit. Typische Symptome dieser Infektion sind Schüttelfrost, Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen.
Eine Infektion mit Chlamydien kann unbemerkt vonstattengehen. Oftmals bemerken weder Männer noch Frauen die Erkrankung. Aus diesem Grund zahlen Krankenkassen eine einmal jährlich durchgeführtes Chlamydien Screening für sexuell aktive Frauen unter 25 Jahren. Hierbei ist ein Urintest zu nutzen. Alternativ dazu nutzen Gynäkologen beziehungsweise Urologen einen Abstrich aus der Harnröhre des Penis, Po oder Scheide. Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge gehört ein ärztlicher Test auf Chlamydien seit einigen Jahren zu den Standarduntersuchungen.
Oftmals heilt eine Chlamydien Infektion von Harnröhre, Darm oder Scheide nicht von allein ab. Obwohl typische Chlamydien Symptome im Verlaufe der Zeit zurückgehen beziehungsweise komplett verschwinden, bleibt die Infektion weiterhin bestehen. Auf lange Sicht kann die menschliche Gesundheit durch Chlamydien stark geschädigt werden.
Beispielsweise infizieren sich betroffene Männer und Frauen leichter mit HIV. In Deutschland können rund 100.000 Frauen aufgrund einer nicht behandelten Chlamydien Infektion keine Kinder bekommen. Unfruchtbarkeit betrifft auch Männer, die diese Erkrankung nicht behandeln lassen.
Nehmen Patienten bereits erste Symptome einer Infektion ernst und begeben sich in ärztliche Behandlung, kann der Facharzt ein hochwirksames Antibiotikum verordnen. Mithilfe einer medikamentösen Therapie ist die Chlamydien Infektion heilbar. Wichtig ist, dass stets beide Sexualpartner zeitgleich behandelt werden, um den sogenannten "Ping-Pong-Effekt" zu vermeiden.
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