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Triglyceride sind Fette (Lipide) im Blut, welche entweder durch die Mahlzeiten aufgenommen oder in der Leber produziert werden. Die Hauptfunktion von Triglyceriden ist die Energieversorgung des Körpers. Werden diese Lipide nicht zur verbraucht, werden sie als Fett in Gewebe gespeichert.
Erhöhte Triglycerid-Werte von mehr als 1.7mmol/l im Blut können zu einer Ansammlung von Fett in den Arterien führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Zuviel Triglycerid im Blut lösen auch andere Krankheiten aus, beispielsweise Fettleibigkeit (Adipositas), Fettleber und Pankreatitis. Neben spezifischen ärztlichen Behandlungen tragen vor allem ein gesunder Lebensstil und falls nötig eine Änderung der Ernährung zur Senkung der Triglycerid-Werte bei.
Triglyceride werden dem Körper durch normale Nahrungsaufnahme zugeführt oder vom Körper selbst produziert. Wie Cholesterol sind auch Triglyceride ein natürlicher Teil des menschlichen Körpers und in normalen Werten gesundheitlich absolut unbedenklich und notwendig für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels. In sehr hoher Konzentration können Triglyceride jedoch gesundheitliche Risiken bedingen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Übergewicht, Fettleber und Pankreatitis.
Triglyceride werden auch als Neutralfette, Triacylglycerole (TAGs) oder Glycerol-Triester bezeichnet. Sie sind der häufigste Typ von Fetten (Lipiden) im menschlichen Körper und ein wichtiger Indikator für die Herzgesundheit. Sie stellen den Hauptanteil an Fetten in pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln dar.
Wie der Name schon sagt, bestehen Triglyceride aus drei langkettigen Fettsäuren, welche mit Glycerin verestert sind. Sie speichern Energie zur Nutzung der Muskeln und werden als Fett im Gewebe gespeichert.
Obwohl Triglyceride in vielen Nahrungsmitteln vorliegen, wird der Großteil der im Blut befindlichen Lipide bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten durch die Leber produziert. Anschließend werden Triglyceride durch Pankreaslipase gespalten. Das Enzym wird von der Bauchspeicheldrüse produziert und ist essentiel für die Fettverdauung. Es spaltet die Triglyceride in Monoglyceride und freie Fettsäuren auf, sodass diese als Energielieferant vom Körper genutzt werden können.
Im Unterschied zu Cholesterin, welches zur Produktion von Zellen und Hormonen gebraucht wird, werden mit Triglyceriden ungenutzte Kalorien gespeichert und zur Energielieferung für den Körper gebraucht. Alle aufgenommenen Kalorien, welche nicht direkt genutzt werden, werden vom Körper in Triglyceride umgewandelt, welche dann als Energiereserven im Fettgewebe gespeichert werden. Übermäßiges Körperfett, beispielsweise an Bauch und Hüften, ist ein Zeichen von einem Überschuss an gespeicherten Triglyceriden.
Wenn Triglyceride im Fettgewebe gespeichert werden, liegen sie als Fettkugeln vor im sogenannten Cytosol, einem Teil des Cyctoplasmas der Fettzellen (Adipozyten). Um in Energie umgewandelt zu werden, werden Triglyceride zunächst durch spezifische Lipoproteine (very low density lipoprotein - VLDL) in den Blutkreislauf transportiert und anschließend durch Lipasen umgewandelt. Diese Enzyme brechen Triglyceride durch Hydrolyse in Fettsäuren und Glycerin auf.
Auf die gewonnene Energie umgerechnet resultiert die komplette Oxidation von Triglyceriden in etwa 38 Kilojoule pro Gramm Energie. Im Vergleich dazu bieten Kohlenhydrate und Proteine nur 17 Kilojoule pro Gramm.
Triglyceride sind das Produkt der Transformation von Zucker in Fett (Lipide). Sie sind wichtig für den Zellenmetabolismus und werden im Darm absorbiert. Neben der externen Aufnahme von Triglyceriden durch Nahrung werden sie auch im Körper selbst durch die Leber produziert.
Im Blutkreislauf werden Triglyceride in ihre Fettsäuren zerlegt, welche wiederum im Körper verteilt und als Fettgewebe gespeichert oder direkt als Energie in den Muskeln verwendet wird.
Da Triglyceride wasserabweisend (hydrophobisch) wirken und im wässrigen Umfeld des Verdauungstrakt nicht gelöst werden können, passt sich der Organismus an und nutzt Verdauungsenzyme wie Pankreaslipase, um Triglyceride zu zersetzen und durch die angepasste Zelloberfläche einfacher zu absorbieren.
Der Verdauungsprozess von Triglyceriden umfasst fünf Stadien:
Werden mehr Kalorien aufgenommen als die körperliche Aktivität und der metabolische Grundumsatz in der Summe benötigen, speichert der Körper die überschüssigen Kalorien als Fett für eine spätere Nutzung. Kalorien bzw. Kilokalorien bezeichnen dabei lediglich die Maßeinheit für Energie, welche aus der Nahrungsaufnahme gewonnen werden.
Die Kalorienangabe für ein Nahrungsmittel stellt also dar, wieviel Energie dem Körper zugeführt wird, wenn er es verarbeitet. Ein durchschnittlicher Mensch verbrennt etwa 1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde in absolutem Ruhezustand. Dies wird als Grundumsatz bezeichnet.
Beispielsweise verbraucht eine Person mit 60kg Körpergewicht pro Stunde etwa 60 kcal. Das entspricht 1440 kcal pro Tag. Je nach Geschwindigkeit des Stoffwechsels und Körperstruktur kann dieser Wert jedoch schwanken. So verbrauchen etwa sehr muskulöse Menschen mehr Kalorien pro Kilogramm als Personen mit mehr Fettgewebe, da Muskeln mehr Energie benötigen. In Verbindung mit den jeweiligen Tagesaktivitäten ist daher der Grund- und Gesamtuumsatz für jede Person individuell verschieden.
Nahrungsmittel enthalten allgemein drei verschiedene Nährstoffe: Kohlenhydrate, Protein und Fett. Während Kohlenhydrate beispielsweise in hohen Konzentrationen in Nudeln und Brot enthalten sind, ist Protein vor allem in Fleisch- und Milchprodukten zu finden und Triglyceride befinden sich in Ölen und Fetten. Während der Verdauung werden Kohlenhydrate in Glukose aufgespalten, Proteine in Aminosäuren und Triglyceride in Fettsäuren.
Glukose ist eine der wichtigsten Energiequellen des Körpers und wird für die Aufrechterhaltung der Zellenfunktion genutzt oder als Glykogen in Leber und Muskeln gespeichert. Liegt Glykogen im Übermaß vor, wird es jedoch in der Leber vermehrt zu Triglyceriden umgewandelt. Diese werden wiederum als Fett gespeichert, was zu Übergewicht führen kann.
Werden Triglyceride nicht als Energieträger verwendet, werden sie durch Lipoproteine in das Fettgewebe aufgenommen. Dieses ist aus bis zu 30 Milliarden Fettzellen aufgebaut. Fettgewebe ist an dem meisten Stellen des Körpers zu finden, vorrangig jedoch an den Schenkeln, Hüften und Armen als subkutanes Fett ("Fettpolster"), als Knochenmarkfett, im Brustgewebe und um die Organe herum als Viszeralfett. Letzteres macht sich oft als Bauchfett bemerkbar und kann schwere Folgeerkrankungen auslösen durch den Einfluss auf die Eingeweide, vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Triglyceride werden wie Cholesterin durch Lipoproteine im Blutkreislauf transportiert. Das Protein VLDL transportiert Triglyceride, während HDL und LDL Cholesterin transportieren. Hypertriglyceridämie bedeutet, dass zu hohe Werte von Triglyceriden im Blut vorliegen.
Stark erhöhte Triglycerid-Werte im Blut können zu Fettablagerungen an den Innenwänden der Arterien führen, wodurch die Gefäßwände verdicken oder verhärten können (Arteriosklerose). Die Ansammlung von Fett in den Arterien beeinträchtigt ihre Funktion, wodurch das Herz stärker arbeiten muss, um die gleiche Blutversorgung zu den Organen sicherzustellen. Dadurch steigt das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, Thrombosen und Herzerkrankungen. Extreme Werte von Triglyceriden können zudem Pankreatitis hervorrufen. In den meisten Fällen weisen Patienten mit erhöhten Triglyceriden auch einen erhöhten Cholesterinspiegel auf.
Erkrankungen, die mit dem Entstehen von erhöhten Triglyceriden in Verbindung gebracht werden, sind unter anderem:
Darüber hinaus kann der Anteil an Triglyceriden im Blut auch durch Arzneimittel erhöht werden. Dafür bekannte Wirkstoffe sind unter anderem:
Die Werte von Triglyceriden im Blut sind ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herzens. Üblicherweise werden die Werte durch Bluttests und eine Analyse der Triglyceride im Serum überprüft, wodurch der Anteil von Fett im Blutplasma festgestellt werden kann.
Normalerweise werden Triglyceride im Rahmen von Tests des Cholesterinspiegels überprüft und im Lipid-Profil angegeben. Für eine korrekte Analyse der Triglyceride im Serum muss vor der Blutabnahme etwa 9 bis 12 Stunden gefastet werden. Daher eignet sich eine Blutentnahme vor allem in den Morgenstunden.
Die Ergebnisse der Analyse können die Werte anschließend der Übersichtstabelle einordnen und feststellen, ob normale Werte vorliegen. Als erhöht werden generell Werte ab 200 mg/dl angesehen, wobei bereits ab 150 mg/dl ein erhöhtes Risiko für Diabetes besteht, weshalb frühzeitig auf einen Ausgleich der Werte geachtet werden sollte. Die untenstehende Tabelle vergleicht die Werte von Cholesterin und Triglyceriden in mg/dl.
Kategorie | Cholesterin Gesamt | HDL Cholesterin | LDL Cholesterin | Triglyceride |
---|---|---|---|---|
Niedrig | n/a | unter 40 | n/a | n/a |
Normal | weniger als 200 | 60 oder mehr | weniger als 100 | weniger als 150 |
Grenzwertig | 200-239 | n/a | 130-159 | 150-199 |
Hoch | über 240 | n/a | über 160 | über 200 |
Sehr Hoch | n/a | n/a | über 190 | über 500 |
Hypertriglyceridämie bezeichnet erhöhte Triglycerid-Werte im Blut. Diese können durch verschiedene Umstände verursacht werden. Dazu gehören unter anderem:
Die häufigste Behandlungsmethode für erhöhte Triglyceride ist eine Änderung des Lebensstils hin zu gesünderen Gewohnheiten, um die Werte gleichmäßig zu halten oder zu reduzieren. Die allgemeinen Empfehlungen sind dabei analog zur Behandlung bei einem erhöhten Cholesterinspiegel. Hauptpunkte sind:
Sind Änderungen des Lebensstils nicht ausreichend für eine zufriedenstellende Senkung des Anteils von Triglyceriden im Blut oder bestehen akute gesundheitliche Risiken durch sehr stark erhöhte Werte, können diverse Arzneimittel bei der Behandlung unterstützend eingesetzt werden. Ärztliche verschriebene Medikamente zur Behandlung von erhöhten Triglyceriden sind unter anderem:
Arzneimittel zur Behandlung von erhöhten Triglyceriden sollten nur nach ärztlicher Anweisung und unter regelmäßiger Kontrolle angewendet werden, um mögliche Nebenwirkungen auszuschließen oder schnellstmöglich zu behandeln.
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