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Harnwegsinfektionen (UTIs), wie Blasenentzündungen, kommen unglaublich häufig vor und können für viele Frauen unangenehm sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass manche Menschen häufig an Harnwegsinfektionen leiden. Wenn Sie jedoch häufig Schmerzen haben, ein dringendes Bedürfnis zu pinkeln und Sie alles tun, was Sie können, um dies zu verhindern, könnte dies ein Zeichen für eine langfristige Erkrankung sein.
Das Syndrom der schmerzhaften Blase (PBS), das Syndrom der überempfindlichen Blase sowie das Blasenschmerzsyndrom (BPS) sind alles Bezeichnungen für die interstitielle Zystitis (IC), eine Blasenerkrankung, die eine ganze Reihe von Symptomen verursacht und sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Zu den häufigsten Symptomen der interstitiellen Zystitis gehören chronische Beckenschmerzen und Blasendruck sowie eine erhöhte Häufigkeit des Wasserlassens und Harndrang.
Es gibt keine spezifische Ursache und diese Erkrankung wird zudem oft missverstanden. Obwohl sie nicht tödlich ist, kann sie Ihr Leben erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise können die meisten Betroffenen ein relativ normales Leben führen, da es viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gibt, die Ihnen zur Verfügung stehen. Lesen Sie weiter, um mehr über die IC, die Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren, wenn Sie glauben, dass Sie daran erkrankt sein könnten.
Interstitielle Zystitis (IC) ist eine chronische Blasenerkrankung, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch Schmerzen im Beckenbereich und plötzlichen Harndrang.
Es gibt zwei Hauptuntertypen der IC. 90% der Menschen mit IC haben den nicht-ulzerierenden Typ. Das bedeutet, dass es Glomerulationen (Blasenblutungen) in der Blasenwand gibt. Diese sind jedoch nicht spezifisch für die IC und können auch durch andere Arten von Entzündungen verursacht werden. Die anderen betroffenen Personen 5-10% leiden an der ulzerativen Form der IC, d.h. sie haben Hunnersche Geschwüre oder Flecken. Dabei handelt es sich um rote, blutende Bereiche, die manchmal auch als Krater an der Blasenwand bezeichnet werden und oft zu schwereren IC-Symptomen führen.
Die IC steht zudem im Zusammenhang mit mehreren anderen Erkrankungen. Die drei häufigsten Begleiterkrankungen sind das Reizdarmsyndrom (IBS), empfindliche Haut und Allergien. Es gibt jedoch Überschneidungen mit einer Reihe anderer Erkrankungen wie Migräne, Inkontinenzprobleme, Asthma, Endometriose, Fibromyalgie, Lupus und chronische Müdigkeit.
Die genaue Ursache der IC ist nicht bekannt. Allerdings haben Forscher mehrere Faktoren identifiziert, die zur Entstehung der Erkrankung beitragen können, wie zum Beispiel:
Man geht davon aus, dass all diese Faktoren zu einer Schädigung der Blasenwand führen, wodurch Partikel im Urin in die Blasenschleimhaut eindringen können. Sobald diese Partikel in die Blasenschleimhaut gelangen, löst dies eine Vielzahl von Reaktionen aus, die die Blase sowie die sie umgebenden Nerven und Muskeln weiter schädigen können.
Andere Forscher vermuten, dass sich die Blasenschleimhaut von Menschen mit IC nicht auf die gleiche Weise repariert wie bei Menschen ohne IC. Dies liegt daran, dass einige Forschungsergebnisse gezeigt haben, dass ein Protein namens Antiproliferativer Faktor (APF) von den Zellen der Betroffenen produziert wird, nicht aber von denen der nicht-betroffenen Personen. Dabei wurde festgestellt, dass APF das Wachstum von Blasenzellen verhindern kann, sodass sich die Blase nicht selbst reparieren kann.
Obgleich sowohl die IC als auch die normale Zystitis ähnliche Symptome aufweisen, haben sie unterschiedliche Ursachen. Die Zystitis ist eine Art von Harnwegsinfektion, die durch eine Blasenentzündung verursacht wird. Sie wird durch normalerweise harmlose Bakterien ausgelöst, die durch die Harnröhre eindringen und die Blase infizieren, was zu Unwohlsein führt. Die Blasenentzündung ist eine akute Erkrankung, die oft von selbst wieder abklingt, aber mit Antibiotika behandelt werden kann, auch wenn es immer wieder zu Schüben kommt. Die IC hingegen hat keine eindeutige Ätiologie und ist eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
Symptome und Schweregrad sind von Person zu Person unterschiedlich. Zu den Hauptsymptomen der IC gehören jedoch:
Die Symptome können phasenweise auftreten und sich gelegentlich für kurze Zeit verschlimmern, was auch als "Schübe" bezeichnet wird. Dies kann durch verschiedene Umweltfaktoren ausgelöst werden. Ernährung, bestimmte Medikamente, Sport, Geschlechtsverkehr, Hormonschwankungen, Stress und sogar enge Kleidung können die IC auslösen.
Die Diagnose einer Blasenentzündung kann schwierig sein, da sie mit verschiedenen anderen Erkrankungen verwechselt werden kann, z. B. einer überaktiven Blase (OAB), einer bakteriellen Blasenentzündung oder einer chronischen Harnwegsinfektion. Deshalb müssen bei der Diagnose von IC vor allem andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Ihr Hausarzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, die in der Regel eine Untersuchung des Beckens beinhaltet, um Anomalien festzustellen und zu prüfen, ob es eine andere Ursache für die Beckenschmerzen gibt. Möglicherweise müssen Sie zusätzliche Untersuchungen durchführen lassen, z. B. Blut- oder Urinuntersuchungen. Wenn Sie andere Komplikationen wie Endometriose oder Magen-Darm-Erkrankungen haben, sind möglicherweise weitere diagnostische Tests erforderlich. In diesem Fall wird Ihr Hausarzt Sie an einen Spezialisten in einer urologischen Klinik überweisen. Ein Urologe wird dann speziellere diagnostische Tests durchführen.
Eine der Untersuchungen, die durchgeführt werden können, ist die Zystoskopie. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem mit einer dünnen Kamera, dem Zystoskop, das in die Harnröhre eingeführt wird, in das Innere der Blase geschaut wird. Das Zystoskop kann mit Instrumenten zur Entnahme von Biopsien aus Ihrer Blasenwand ausgestattet sein. Biopsien sind zwar für die Diagnose der IC nicht erforderlich, können aber nützlich sein, um Blasenkrebs als Ursache auszuschließen. Dieses Verfahren kann zusammen mit einer Blasendehnung durchgeführt werden, bei der die Blase durch Auffüllen mit Wasser gedehnt wird (Hydrodistension). Der Chirurg lässt die Flüssigkeit ab und untersucht dann die Blase erneut, so dass ein Spezialist Ihre Blasenkapazität unter Narkose untersuchen kann. Dies ist ein unangenehmer, aber einfacher Eingriff. Normalerweise werden Sie noch am selben Tag entlassen.
Es kann sein, dass Sie eine urodynamische Untersuchung benötigen, um herauszufinden, wie gut die Blase, die Schließmuskeln (Muskeln um den Blasenhals) und die Harnröhre den Urin halten und abgeben. Dazu werden zwei Katheter in Ihre Blase eingeführt. Der eine Katheter wird an eine sterile Wassermaschine angeschlossen, der andere an einen Druckmonitor, der misst, wie viel Flüssigkeit Ihre Blase aufnehmen kann. Ein weiterer Katheter wird in die Vagina oder bei Männern in das Rektum eingeführt, um den Druck zu messen, den der Rest Ihres Körpers auf Ihre Blase ausübt. Der Eingriff ist nicht schmerzhaft, kann aber etwas unangenehm sein.
Es gibt leider keine Heilmethode für die IC. Es gibt jedoch eine Kombination von Behandlungsmöglichkeiten, die Ihre Lebensqualität verbessern können.
Es gibt einige freiverkäufliche Schmerzmittel (Ibuprofen und Paracetamol) und Antihistaminika (Loratadin oder Cetirizin), die Ihr Arzt zur Linderung einiger Ihrer Symptome empfehlen kann. Es stehen jedoch auch verschreibungspflichtige Medikamente zur Verfügung, die Ihr Arzt je nach Schweregrad Ihrer Symptome verschreiben wird:
Neben oralen Medikamenten gibt es auch Medikamente, die direkt in die Blase verabreicht werden, so genannte Blaseninstillationen oder intravesikale Medikamente. Dazu gehören Medikamente wie:
Wenn verschreibungspflichtige Medikamente nicht helfen oder Sie anormale Bereiche (Läsionen) in Ihrer Blase haben, wie z.B. das Hunner-Geschwür, benötigen Sie möglicherweise einen Eingriff, um die Symptome zu lindern. Zu den Verfahren gehören:
Neben der medikamentösen Behandlung können Ihnen auch einige Therapieformen helfen. Möglicherweise wird Ihnen eine Physiotherapie empfohlen, bei der die Beckenbodenmuskulatur massiert wird, um Ihre Blase zu entlasten, oder eine psychologische Therapie, die Ihnen hilft, mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen umzugehen.
Eine weitere alternative Behandlung ist die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Dabei handelt es sich um ein kleines batteriebetriebenes Gerät, das elektrische Impulse durch Ihren Körper sendet und häufig bei Erkrankungen eingesetzt wird, die chronische Schmerzen verursachen. Die Wirksamkeit dieses Geräts wird noch erforscht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein solches Gerät kaufen.
Zu wissen, was Ihre IC-Symptome auslöst und sich darauf einzustellen, ist der Schlüssel zum Umgang mit der Krankheit. Es gibt auch einige kleine Änderungen im Lebensstil, die Ihre IC-Symptome verbessern und die Wahrscheinlichkeit eines Aufflackerns verringern können.
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