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Nicht alle Frauen möchten hormonell mit der Antibabypille verhüten. Alternativ können verschiedene Methoden zur natürlichen Schwangerschaftsverhütung angewandt werden. Frauen können anhand ihrer Körpertemperatur, der Konsistenz des Zervixschleims oder mittels Berechnung ihres Eisprungs feststellen, ob sie während eines bestimmten Zeitraums fruchtbar sind.
Zur Zyklusberechnung stehen Frauen verschiedene Methoden zur Verfügung. Diese können alleinig angewandt oder kombiniert werden. Die Kombination zweier Methoden sorgt für einen zuverlässigeren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Bei der Knaus-Ogino-Methode wird von einem 28-tägigen Zyklus sowie einem Eisprung 15 Tage vor der kommenden Menstruationsblutung eines Zyklus ausgegangen. Je nach Spermienqualität, können diese durchschnittlich drei bis vier Tage überleben. Diese drei bis vier Tage vor dem voraussichtlichen Eisprung, werden bei der Knaus-Ogino-Methode hinzugezählt, so dass hier bereits kein ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden sollte.
Da eine befruchtungsfähige Eizelle über eine Lebensdauer von bis zu zwölf Stunden verfügt, wird zusätzlich ein weiterer Tag nach dem Eisprung hinzugerechnet. Kurzum: drei Tage vor und einen Tag nach dem vermeintlichen Eisprung sowie natürlich am Eissprungtag besteht die befruchtungsfähige Zeit in einem Zyklus. Hier gilt es zur Schwangerschaftsverhütung an diesen fünf Tagen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten oder sich schwangerschaftsverhütende Mitteln zu bedienen.
Liegt kein regelmäßiger Zyklus von 28 Tagen vor, dienen die längsten und kürzesten Zyklen mindestens der vergangenen sechs, besser der letzten zwölf Monate als Berechnungsgrundlage. In Anbetracht dessen, dass ein Zyklus mit Menstruationsbeginn anfängt und den Tag vor der nächsten Menstruationsblutung endet, kann der kürzeste Zyklus durch einen Menstruationskalender schnell ermittelt werden. Von diesen Zyklustagen werden nun 18 Tage in Abzug gebracht. Daraus ergibt sich ein Zyklustag nach Menstruationsbeginn, der als erster befruchtungsfähiger Tag gilt.
Die Ermittlung des längsten Zyklus erfolgt auf gleiche Weise. Hier werden allerdings nur 11 Tage von der Zykluslänge abgezogen. Das Ergebnis gibt den letzten Tag der vermeintlich befruchtungsfähigen Zykluszeit wieder. Kommt es zu immer wiederkehrenden Zyklusschwankungen, sollte die Berechnung regelmäßig wiederholt werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten.
Bei der Billingsmethode erfolgt die Zyklusberechnung über die Konsistenz sowie Farbe des Zervixschleims. Dabei handelt es sich um Gebärmutterschleim, der sich in den genannten Eigenschaften durch den zyklusabhängigen Östrogenspiegel ändert. Während der Östrogenspiegel im Normalfall am ersten Tag der Regelblutung am niedrigsten ist, steigt er zum Eisprung hin, auf Höchstmaß an. Dies hat zur Wirkung, dass sich mehr Zervixschleim vor dem Eisprung bildet und sich dieser von einer zähflüssigen Konsistenz in eine flüssigere Form mit klarer Farbe verändert.
Der körpereigene Prozess der Verflüssigung soll es Spermien vereinfachen, zur Gebärmutter zu gelangen. Damit ist ein verflüssigter Zervixschleim ein deutliches Zeichen für befruchtungsfähige Tage.
Hier stehen zwei Optionen zur Begutachtung des Zervixschleims zu Verfügung. Es wird ein wenig aus der Scheide abgestrichen, zwischen Zeigefinger und Daumen leicht verrieben und dann auseinandergezogen. Eine andere Methode erfolgt über ein Schleim-Mikroskop. Durch den erhöhten Östrogengehalt steigt der Salzgehalt im Zervixschleim, der sich unter einem Mikroskop mit eisblumenartigen Strukturen darstellt. Nach drei bis vier Tagen, in denen der Eisprung erfolgt, wird der Zervixschleim wieder zähflüssiger, nimmt eine trübe Farbe an und der Salzgehalt nimmt ab.
Mittels einer Computerberechnung können je nach Ausführung, der Eisprung, die befruchtungsfähigen Tage sowie eine eventuelle Einnistung berechnet werden. Dazu müssen die Daten des ersten Tages der letzten Menstruationsblutung sowie die Zykluslänge eingegeben werden. Die Zykluslänge ergibt sich aus dem ersten Tag der Menstruationsblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Menstruationsblutung.
Eine weitere Methode zur natürlichen Schwangerschaftsverhütung ist die Temperaturmessung. Diese hat jeden Tag morgens vor dem Aufstehen nahezu zur gleichen Uhrzeit zu erfolgen. Nur auf diese Weise ist eine aussagekräftige Temperaturkurve zu erzielen, die Aufschluss darüber gibt, wann der Eisprung ist sowie vorüber ist.
In der Regel steigt die Körpertemperatur circa ab Mitte des Zyklus, wenn der Eisprung stattfindet beziehungsweise der Prozess beendet ist. Die Eisprungbestimmung erfolgt per sogenannter drei-über sechs-Regel. Das bedeutet, wenn die Körpertemperatur drei Tage lang ohne Unterbrechung im Vergleich zu den davor liegenden sechs Tagen einen Anstieg zeigt, hat der Eisprung stattgefunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass nach den drei Tagen keine befruchtungsfähigen Eier mehr vorhanden sind.
Um stets auf die tägliche Körpertemperatur innerhalb eines Zyklus zurückblicken zu können, ist es notwendig, dass ein Temperaturkurvenblatt sorgfältig und lückenlos geführt wird. Die Temperaturmessung kann über den Mund, den After sowie in der Scheide vorgenommen werden. Wichtig ist, dass der Temperaturmessungsort durchgehend bestehen bleibt und nicht zwischen Scheiden oder Mundmessung gewechselt wird.
Alternativ zur Körpertemperaturmessung mit einem Gallium- oder Digital-Thermometer sind Mess-Computer erhältlich, über welche die Messung erfolgt und je nach Ausführung, automatisch Temperaturkurven erstellt werden. Die Temperaturmessung dient lediglich der Eissprungerkennung. Eine Voraussage, wann der Eisprung bevorsteht, kann durch diese Methode nicht getroffen werden.
Grundsätzlich gilt die Zyklusberechnung gleich welcher Art, als sehr unsicher, wie der Pearl-Index zeigt. Durch die Anwendung einer Zyklusberechnung in Verbindung mit der Billingsmethode und/oder der Temperaturmethode kann die Sicherheit zur Schwangerschaftsverhütung unter Umständen erhöht werden.
Grundvoraussetzung ist dabei, sich versierte Kenntnisse über der jeweiligen Methoden zur Zyklusberechnung anzueignen. Dies ist notwendig, um eventuelle Änderungen während des Zyklus richtig deuten zu können beziehungsweise befruchtungsfähige Tage ungefähr vorausbestimmen oder den Tag des Eisprungs ausmachen zu können.
In Kombination mit der Billingsmethode und/oder der Temperaturmethode kann ein Abgleich zwischen der jeweils weiteren Zyklusberechnung stattfinden. Deutet zum Beispiel die Konsistenz des Zervixschleims aus eine befruchtungsfähige Zeit hin, aber der Zeitpunkt entspricht nicht den Werten des Zykluskalenders, ist Vorsicht geboten und beim Geschlechtsverkehr ein zusätzlicher Schutz durch beispielsweise ein Kondom zu nutzen.
Da der Computer zur Eisprungberechnung nur eine ungefähre Zeitangabe über einen eventuellen Eisprung machen kann, ist diese Methode sicherer in Verbindung mit der Temperaturmethode. Auf diese Weise wissen Frauen, wann Sie in etwa mit einem Temperaturanstieg zu rechnen haben und können bereits Tage vor dem vorausgesagten Eisprung auf ungeschützten Geschlechtsverkehr verzichten.
In puncto Sicherheit zeigt die natürliche Zyklusberechnung einen verhältnismäßig hohen Pearl-Index auf. Der Pearl Index gibt darüber Auskunft, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres trotz Zyklusberechnung schwanger geworden sind. Je höher der Wert ist, desto unsicherer ist die schwangerschaftsverhütende Sicherheit.
Die Knaus-Ogino-Methode verfügt über einen Pearl-Index zwischen 9 und 30 und ist damit als sehr unsicher einzustufen. Gleiches betrifft die Billingsmethode, die einen Pearl Index zwischen 5 und 35 aufweist. Etwas sicherer zeigt sich die Temperaturmethode mit einem Pearl-Index zwischen 3 und 20. Bei dem Eisprungrechner liegt der Pearl Index bei 9.
Bei allen genannten Zyklusberechnungsmethoden zeigen sich die gleichen Vorteile ab, während sie sich bei den Nachteilen in manchen Bereichen unterschieden.
Der Eisprungrechner verfügt zusätzlich über den Vorteil, dass nur die Daten des Menstruationsbeginns sowie die Dauer bis zur erneuten Menstruationsblutung des letzten Zyklus eingegeben werden müssen. Außer einem Menstruationskalender muss nichts weiter geführt werden und eine Anwendung erfolgt nur einmal im Monat, idealerweise zu Beginn des aktuellen Zyklus.
Die Knaus-Ogino-Methode ist nur empfehlenswert für Frauen, die über einen gleichmäßigen Tagesablauf verfügen. Sie verlangt viel Erfahrung und ist sehr aufwendig. Die Zyklusberechnung erfolgt über Daten des vergangenen Zyklus. Veränderungen des aktuellen Zyklus sind nicht vorhersehbar.
Die Billingsmethode erfordert ein hohes Maß an hoher Beobachtungsgabe. Meist vergehen Monate, bis Unterschiede des Zervixschleims deutlich erkennbar sind. Erkrankungen können den Zervixschleim in Farbe, Salzgehalt und Konsistenz beeinflussen.
Bei der Temperaturmethode muss die tägliche und zeitgenaue Anwendung konsequent erfolgen. Das Risiko einer Fehleinschätzung bei minimalen Temperaturschwankungen ist sehr hoch. Auch Erkrankungen und Stress können sich auf die Körpertemperatur auswirken und machen eine zuverlässige Zyklusberechnung unmöglich. Da sich nur der Eisprung berechnen lässt, besteht ein erhöhtes Schwangerschaftsrisiko bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr im Zeitraum zwischen dem Menstruationsende und dem Eisprung.
Der Eisprungrechner gibt nur ungefähre Angaben über fruchtbare Tage und Zyklusveränderungen sind nicht einkalkulierbar. Die aktuelle Zyklusberechnung wird dadurch erschwert und ist dadurch sehr ungenau.
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